Vor Österreich-SpielNagelsmann sauer nach Experten-Kritik – „Ist kein Experiment gewesen“

Julian Nagelsmann spricht zu den Journalisten.

Julian Nagelsmann bei der Pressekonferenz am Montagabend (20. November 2023) in Wien.

Bundestrainer Julian Nagelsmann wird die Nationalmannschaft für das Spiel in Wien gegen Österreich eher „in Nuancen“ verändern. Die Debatte um Kai Havertz nervt ihn weiterhin.

von Marcel Schwamborn (msw)

Österreich ist schon wieder ganz narrisch. Beim kleinen Nachbarn wartet am Dienstag (20.45 Uhr, ZDF) die nächste Hürde für die Nationalmannschaft. Nach der 2:3-Niederlage gegen die Türkei will Julian Nagelsmann (36) ein positives Ausrufezeichen, ehe es in eine mehr als viermonatige Länderspielpause geht.

„Es geht für uns darum, mit einem guten Gefühl rauszugehen. Das wird geprägt von einem Sieg, aber auch von einer guten Spielweise“, sagte der Bundestrainer am Montagabend in Wien. „Gewinnen wollen wir, das wäre ganz gut“.

Nagelsmann will Erfolg vor der viermonatigen Länderspielpause

Nach dem Türkei-Spiel war Nagelsmanns Plan diskutiert worden. „Ich habe gedacht, die Ausprobiererei ist vorbei, nachdem Hansi Flick beurlaubt worden ist“, hatte beispielsweise Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (62) kritisiert.

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Dagegen wehrt sich der Coach weiterhin: „Es ist kein großes Experiment gewesen. Wir haben mit der identischen Ordnung gespielt wie auch auf der USA-Reise. Kai hat nicht den klassischen Linksverteidiger gespielt. Er hat eine Riesen-Qualität, die wir gerne auf dem Platz haben. Wenn man kritisiert, dass er ein Tor schießt, dann dürfte Grimaldo mit sechs Toren auch nicht mehr als Linksverteidiger spielen.“

Mats Hummels bei der Pressekonferenz.

Mats Hummels wird gegen Österreich in die Startelf der deutschen Mannschaft rücken.

Ob Havertz gegen Österreich wieder in dieser Rolle agiert, wollte Nagelsmann nicht verraten. „Es ist erneut eine Option. Wir werden nicht eine komplett andere Ordnung spielen, nur mit leichten Nuancen.“

Angesichts der defensiven Schwächen mit 20 Gegentoren in zehn Spielen wird es aber wohl weniger ein Comeback der sogenannten „Ochsenkette“ geben. Bei der WM 2014 hatte es Joachim Löw (63) anfangs mit vier Innenverteidigern probiert. „Damit kann man sich eine gewisse Stabilität holen“, sagte Mats Hummels (34), der damals Teil der Kette war.

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Bis zur gewünschten Stabilität sei es noch ein weiter Weg, glaubt der Dortmunder. „Es ist eine Sache von Trainingseinheiten und Spielen, dass wir immer mehr dort hinkommen. Wir haben aber eine Mannschaft mit mehr starken Offensivleuten, sodass wir eher 3:1 als 1:0 gewinnen. Wir haben aber genug Qualität.“

Deutschland kann sich auf einen hochmotivierten Gastgeber einstellen. „Wir wollen das Jahr erfolgreich beenden. Es ist ein sehr spezielles Spiel – für uns alle“, sagte Kapitän David Alaba (31). Auch Österreichs Trainer Ralf Rangnick (65) ist motiviert: „Klar kenne ich Julian und weiß auch, wie seine Spielidee aussieht.“ Auf die taktische Variabilität sei sein Team vorbereitet.