Deutschland trifft im EM-Achtelfinale auf Dänemark. Wie die Abwehrreihe der DFB-Elf dann aussieht, ist allerdings noch offen. Antonio Rüdiger kämpft noch gegen seine Verletzung an.
Drei Tage vor dem AchtelfinaleWettlauf gegen die Zeit hat begonnen: Hier geht Sorgenkind Rüdiger
Der Gegner für das Achtelfinale steht, die Abwehr aber noch nicht. Am Samstag (29. Juni 2024, 21 Uhr/ZDF und MagentaTV) geht es für Deutschland in Dortmund gegen Dänemark ums Weiterkommen.
Nach zwei entspannten Familientagen im EM-Camp in Herzogenaurach hat am Mittwoch die Vorbereitung auf das K.o.-Spiel gegen die Skandinavier begonnen. Bei der Trainingseinheit standen erwartungsgemäß nur 25 der 26 Spieler auf dem Platz.
Julian Nagelsmann startet Vorbereitung auf Dänemark-Duell
Abwehrchef Antonio Rüdiger (31) ging mit Laufschuhen ins Fitnesszelt und absolvierte ein individuelles Programm. Der Champions-League-Sieger von Real Madrid hatte sich im Gruppenfinale gegen die Schweiz eine Zerrung im rechten Oberschenkel zugezogen.
Nun beginnt im DFB-Lager ein Wettlauf gegen die Zeit. „Er hat eine kleine und gute Laufeinheit gemacht, wir müssen das beobachten. Er wird zwei- bis dreimal täglich behandelt“, sagte Sportdirektor Rudi Völler (64). „Am Ende wird es Toni zusammen mit dem Trainer und der medizinischen Abteilung entscheiden. Im Moment ist es noch zu früh, irgendwas Endgültiges zu sagen“.
Definitiv wird am Samstag Abwehr-Nebenmann Jonathan Tah (28) aufgrund seiner Gelbsperre fehlen. Ihn dürfte Dortmunds Nico Schlotterbeck (24) ersetzen, der auch schon gegen die Schweiz für den Leverkusener eingewechselt wurde.
Julian Nagelsmann (36) hofft nun, dass drei, vier Tage Pause bei Rüdiger ausreichen, damit er vor dem Achtelfinale wieder ins Training einsteigen kann. Sollte es nicht klappen, dürfte der in den ersten drei Partien noch nicht eingesetzte Stuttgarter Waldemar Anton (27) zu seinem Debüt kommen.
Rudi Völler verkündet Anton-Transfer – oder doch nicht?
Völler hätte dabei auch kein schlechtes Gefühl. „Es hängt alles von Toni und seinem Einsatz ab. Aber wir haben so einen tollen Team-Spirit, der ist dann wichtig, wenn wichtige Spieler ausfallen. Ein wichtiger Spieler fällt mit Jonathan Tah so oder so aus. Und selbst wenn es für Toni Rüdiger nicht reichen würde, haben wir genügend Leute. Schlotterbeck war nach der Einwechslung gut, Anton ist auch stark.“
Um die Qualitäten des Stuttgarters zu verdeutlichen, verwies Völler auf die Begehrlichkeiten. „Ich weiß nicht, wie viele Vereine interessiert waren. Mein alter Verein Bayer Leverkusen hätte ihn auch gerne gehabt. Leider hat er sich für Borussia Dortmund entschieden“, sagte der Sportdirektor, auch wenn der Transfer noch gar nicht offiziell verkündet wurde.
Da musste DFB-Pressesprecherin Franziska Wülle direkt einhaken und betonen, Völler habe den Wechsel nicht vorwegnehmen wollen. „Ich bin ein bisschen oldschool“, sagte der entschuldigend, „das hört sich besser an als altmodisch. Hin und wieder lese ich gerne die aufgeschlagene Zeitung, und irgendwo habe ich gelesen, dass er zu Dortmund geht. Ich wollte hier natürlich nichts verkünden.“ Mit einem verschmitzten Lächeln fügte er an: „Mal gucken, ob ich recht habe oder nicht ...“