Die Kommentatoren – und erstmals auch Kommentatorinnen – für die WM 2022 in Katar stehen fest. Die Final-Stimme dürfte besonders Nostalgikern gefallen.
WM 2022 Final-Kommentator steht fest – Reporterin erstmals am ARD-Mikro
Gutes Omen für die deutsche Nationalelf: Der Final-Kommentator für die Weltmeisterschaft Ende des Jahres in Katar wurde bekannt gegeben. Mit SWR-Reporter Tom Bartels (56) wird der Mann für das ARD-Fernsehen moderieren, der bereits den deutschen Endspiel-Erfolg 2014 in Rio de Janeiro für den Sender begleitet hatte.
„Mach ihn! Mach ihn! Er macht ihn! Mario Götzeeeeeeee!“ Diese legendären Ausrufe von Tom Bartels zum 1:0-Siegtreffer in der Verlängerung des Finales gegen Argentinien werden die meisten deutschen Fans noch heute in eine nostalgische Trance versetzen. Hören die Zuschauer und Zuschauerinnen am 18. Dezember 2022 ähnliche Freudenschreie des Reporters?
ARD-Premiere bei der WM 2022: Frau kommentiert erstmals
Geplant ist zudem eine ARD-Premiere: Christina Graf kommentiert als erste Frau WM-Spiele live im Ersten. Ein positiver Schritt nach den ansonsten trüben Meldungen aus menschenrechtlicher Sicht aus Katar. Im ZDF dürfte erneut Claudia Neumann (58) zum Team gehören, die seit Jahren bei WM- und EM-Endrunden kommentiert.
Wie der federführend verantwortliche SWR am Freitag in Mainz mitteilte, wird für den Hörfunk ebenfalls erstmals in der ARD-Geschichte eine Frau live das Finale kommentieren. Wer das sein wird, steht noch nicht fest.
Im vergangenen Juli hatte Julia Metzner vom SWR als erste Frau für den öffentlichen-rechtlichen Hörfunk vom EM-Finale in London live berichtet. Eine Endspiel-Kommentatorin bei einer Männer-WM oder -EM hatte es in Deutschland bis dahin nur im Privatradio gegeben.
Katar als Gastgeber umstritten: WM wird vom SWR kritisch begleitet
Die ARD richtet bei der WM ein gemeinsames Sendezentrum samt Studio mit dem ZDF in Mainz ein, auch um Kosten zu sparen. Weniger Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als früher müssen so zur WM 2022 reisen. Schon bei früheren Sport-Großereignissen hatten ARD und ZDF eng zusammengearbeitet.
Der SWR wird die WM kritisch begleiten. So wird es im Vorfeld eine Reportage mit Ex-Profi Thomas Hitzlsperger (40) und einen Beitrag in der Reihe „Story im Ersten“ geben. Wegen der Menschenrechtslage und den Bedingungen für ausländische Arbeiter und Arbeiterinnen ist Katar als Gastgeber umstritten.
„Jenseits des grünen Rasens ergeben sich gerade in Katar ganz viele Dinge, die überaus kritisch zu bewerten sind. Und die dürfen nicht hinten runterfallen“, sagte Intendant Kai Gniffke. Bei großen Sportereignissen sähen es Veranstalter häufig gerne, dass nur über „das Bunte, Schöne, Sportliche“ berichtet werde. „Dieser Versuchung werden wir nicht erliegen.“ Die Endrunde findet vom 21. November bis zum 18. Dezember statt. (dpa/gr)