Ex-Ferrari-KollegeWas soll das denn? Barrichello lästert über Schumi

Schumi_Barrichello_Spielberg_2002

Spielberg 2002: Trotz Stallorder-Sieg nahm Rubens Barrichello (r.) Michael Schumacher in den Arm. Jetzt lästert der Brasilianer los.

von Oliver Reuter  (reu)

Kerpen – Die Vorweihnachtszeit ist für die Familie von Michael Schumacher (50) seit dem tragischen Skiunfall vom 29. Dezember 2013 besonders emotional. Ehefrau Corinna (50) meistert tapfer ihr Schicksal und freut sich über die sportlichen Erfolge ihrer Kinder Gina Maria (22) und Mick (20). Und über bald 200.000 Tweets von Schumi-Fans, die ihrem Idol in der langwierigen Rehabilitation Mut zusprechen.

Doch nun kommen Misstöne von unerwarteter Seite: Der langjährige Ferrari-Kollege Rubens Barrichello (47) lästert über Schumi.

Sechs Jahre lang fuhren sie gemeinsam in Rot, gewannen fünf Fahrer- und sechs Team-Titel und auch Barrichello wurde dank Schumis Seriensiegen zum Multi-Millionär.

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Rubens Barrichello ertrug manche Demütigung

Dafür musste der Brasilianer zwar so manche Demütigung ertragen wie Schumis Stallorder-Siege 2001 und 2002 in Spielberg (Teamchef Jean Todt funkte: „Let Michael pass for the Championship“). Doch Rubinho spielte brav den Edelhelfer und feierte stets ausgelassen mit – auch mit Corinna.

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Schumi_Barrichello_WM-Feier_2003

Nach Michael Schumachers Titel-Triumphen (hier 2003) feierte Rubens Barrichello (l.) noch mit Jean Todt, Schumis Frau Corinna, Manager Willi Weber und Ross Brawn.

Rubens Barrichello: „Er hat mir nie geholfen“

Aber es muss doch einiges in Barrichello gebrodelt haben, denn nun, acht Jahre nach seinem Karriereende, bricht es aus ihm heraus. „Ich habe mich immer angefreundet und ein gutes Verhältnis zu all meinen Teamkollegen gehabt. Das schließt Michael ein. Aber unterstützt hat er mich nie. Er war nie da, um uns zu helfen“, kritisiert Barrichello.

Schumi sei ein Mann gewesen, mit dem er gut „ein Glas Wein“ habe trinken können, der aber als Fahrer sehr egoistisch gewesen sei.

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Hoppla, was erlaube Rubinho? Nur dank Schumis Technikverständnis war bei Ferrari aus der „Roten Gurke“ ein Siegerauto und Barrichello zum zweimaligen Vizeweltmeister (2002, 2004) geworden.

Barrichello grölte: „Schwuler Schumi“

Doch statt Dank gab es auch nach seinem Ferrari-Abschied Spott. Bei einer Kartparty mit Nachfolger Felipe Massa (38) 2008 in Florianopolis grölte Barrichello was vom „schwulen Schumi“ in die Menge.

Ebenfalls im Ton vergriff er sich, als er im Rückblick auf die geklauten Österreich-Siege im heimischen „GloboTV“ zugab: „Ich habe mitgespielt, aber innerlich vor Wut gekotzt.“

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Im Österreich-GP 2001 musste Ferrari-Adjudant Rubens Barrichello (l.) Michael Schumacher per Stallorder vorbeilassen.

Das ist offensichtlich seine Masche: In Europa der liebe Runbinho, in Brasilien der harte Hund, der vom bösen Schumacher fertig gemacht wurde.

Michael Schumacher entschuldigte sich für Manöver

In dieses Bild passte die Szene, als Schumi nach seinem Mercedes-Comeback 2010 den zu Williams gewechselten Barrichello in Budapest in die Betonmauer drücken wollte. Obwohl sich der Kerpener später für sein hartes Manöver entschuldigte, ätzte er: „Das war grausam.“

Schumacher_Barrichello_Budapest_2010

Budapest 2010: Mercedes-Fahrer Michael Schumacher (r.) drückt den Williams von Rubens Barrichello Richtung Boxenmauer.

Rehapatient Michael Schumacher nie besucht

Nach Schumis Skiunfall hielt sich Barrichello zurück – bis jetzt. Besucht hat er den Rehapatienten im Gegensatz zu seinen Ferrari-Kollegen Massa, Jean Todt (73), Ross Brawn (65) und Luca Badoer (48) nie.

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2018 erklärte er bei „Globo TV“: „Bei meinem ersten Versuch haben sie abgelehnt. Sie haben gesagt: Damit tust du ihm und dir selbst nichts Gutes.“ Das gilt nun auch für seine Lästerei.