Der Renn-Grinch wird liebHoppla! Stinkstiefel Montoya lobt die Schumis
Köln – Er war der personifizierte Schumi-Hasser, man könnte auch sagen der Formel-1-Grinch: Juan Pablo Montoya (43).
Der Kolumbianer fetzte sich ab 2001 mit BMW-Williams-Kollege Ralf Schumacher (43) und legte sich mit Ferrari-Weltmeister Michael Schumacher (49) an.
Doch vor Weihnachten und Schumis 50. Geburtstag wird selbst Renn-Grinch Montoya lieb und lobt plötzlich die Schumis.
Hier stänkert Juan Pablo Montoya über Michael Schumacher.
Mit Michael ging es einige Male übers Limit hinaus – von mir und von ihm, das volle Drama“, erinnert sich Montoya. „Wir haben uns Duelle geliefert, da wollte eben jeder noch später bremsen und ganz bestimmt nicht nachgeben, und irgendwann denkst du im Auto: Okay, das wird jetzt nicht reichen, aber du kommst mit mir von der Bahn runter. Aber es machte auch irre Spaß, und ich glaube, den Leuten hat das auch gefallen.“
Respektfrei gegen den Ferrari-Weltmeister
So ging er gleich in seinem dritten Rennen in Brasilien vor, als er sich im Senna-S respektfrei am Ferrari-Weltmeister Schumi vorbeipresste.
Der BMW-Heißsporn lachend: „Genützt hat mir das wenig, weil mich später Jos Verstappen über den Haufen gefahren hat. Aber das Manöver gegen Michael war klasse.“
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Das fand auch BMW-Sportchef Gerhard Berger: „Juan Pablo erinnert mich an Mike Tyson, weil er brutal in Lücken hineinstößt, bevor sie sich noch auftun.“ Schumi fand Montoyas Fahrweise weniger klasse: „Das war grenzwertig.“
„Vielleicht hielt er mich für einen Idioten“
In den kommenden Jahren rappelte es oft zwischen ihnen. 2002 in Sepang motzte Montoya über Schumi: „Ich dachte Michael ist ein fairer Racer. Aber er ist es definitiv nicht.“ Später sagte er rückblickend: „Vielleicht hielt er mich für einen Idioten oder diesen Verrückten aus Kolumbien.“
„Meiste Befriedigung brachte mir, Michael zu schlagen“
Jetzt sagt der zweifache Indy-500-Sieger wehmütig: „Wir haben uns leider nie ausführlich über unsere Zweikämpfe unterhalten, das ist schade. Heute tauschen sich die Fahrer viel mehr aus als wir damals.“
Und er adelt Schumi: „Am meisten Befriedigung brachte mir, Michael zu schlagen. Weil ihn einige so anhimmelten, als sei er der liebe Gott. Wir hatten ein gutes Auto, aber es war selten so gut wie der Ferrari von Michael. Ich hatte aber kein Ego-Problem damit. Ich wollte einfach gewinnen.“
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Auch über Schumi II ätzte Montoya damals: „Ob wir uns verstehen oder nicht, ist mir herzlich egal.“
„Ralf hatte einen grandiosen Speed“
Das klingt jetzt anders, er lobt: „Ralf hatte wirklich einen grandiosen Speed. Er war besser als viele Leute das glaubten. Es war harte Arbeit, auf die gleiche Stufe zu kommen. Jedes Mal, wenn ich wieder ein Stückchen näher rückte, legte er die Latte etwas höher. Und ich dachte dann jeweils: Mein Gott, wie macht der Kerl das nur?“
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Busen-Zoff der Frauen Cora und Connie
Um Schumi II mental zu schwächen, inszenierte Montoya damals nicht nur politische Spielchen zwischen BMW und Williams, sondern sogar einen Busen-Zoff ihrer Frauen Cora und Connie.
„Ralfs Problem war: Wenn du es geschafft hast, ihn zu schlagen, obschon er in Bestform war, fing er an, alles anzuzweifeln, was er tat, und von da an ging es in einer Spirale nur noch runter.“
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„Auto von Michael war nicht gut genug“
Mit Connie und drei Kindern lebt der langjährige NASCAR-Star heute in Miami. Am Ende lobt er auch noch Schumis Mut zum Comeback.
Montoya: „Denkt wirklich jemand allen Ernstes, Schumacher hatte vergessen, wie man ein Rennauto fährt? Nein, das Auto von Michael war einfach nicht gut genug.“
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