Verstappen und Hamilton brechen RekordeMichael Schumacher bleibt für die Fans der Größte

Drei Rekordfahrer der Formel 1: Max Verstappen feierte in Mexiko seinen 14. Saisonsieg, Lewis Hamilton 2020 in Istanbul seinen siebten WM-Titel und Michael Schumacher 2004 in Suzuka seinen siebten Titel und 13. Saisonsieg. 
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Drei Rekordfahrer der Formel 1: Max Verstappen feierte in Mexiko seinen 14. Saisonsieg, Lewis Hamilton 2020 in Istanbul seinen siebten WM-Titel und Michael Schumacher 2004 in Suzuka seinen siebten Titel und 13. Saisonsieg.

Max Verstappen ist Formel-1-Weltmeister und hat am Wochenende einen legendären Schumi-Rekord gebrochen. Doch die Laune beim Niederländer könnte besser sein. Das hat Gründe.

von Oliver Reuter  (reu)

Seine Triumphfahrt zum 14. Saisonsieg und neuen Rekord vor Michael Schumacher (53) und Sebastian Vettel (35) wurde Max Verstappen (25) ein wenig vergällt.

Die „Betrüger“-Rufe von Austin wegen Red Bulls Bruch der Budgetobergrenze hallten nach. Sein Interview-Boykott gegen Sky, weil dessen Reporter Ted Kravitz (48) stur Lewis Hamilton (37) einen „achtmaligen Weltmeister“ nennt, ließ ihn trotz des Erfolges schmallippig wirken. Und nicht zuletzt störte „Mad Max“ der fehlende Respekt des Briten, der ihn nie beim Namen, sondern nur „Bursche“ nennt.

Verstappen und Hamilton haben das gleiche Problem

Verstappen redete seinen Rekord fast klein: „Darum geht es am Ende aber gar nicht. Letztlich geht es darum, eine WM zu gewinnen und es ist egal, mit wie vielen Siegen oder Punkten du es schaffst.“ Dass er nebenbei auch Hamiltons Punkterekord von 2019 (413) brach und bereits zwei Rennen vor Schluss drei mehr hat als der Brite, ließ ihn kalt.

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Der „fliegende Holländer“ hat das Luxus-Problem, an das auch Hamilton immer wieder durch Buhrufe der Fans erinnert wird: Sie sind zwar außergewöhnlich gute Rennfahrer und brechen nun die letzten Rekorde von Michael Schumacher (53). Aber sie werden von den Millionen neutraler Fans nicht so geliebt.

Hamilton wurde dank seines überlegenen Mercedes zum siebenmaligen Weltmeister – auch durch die Aufbauarbeit von Schumi und Ross Brawn (67). Verstappens zwei Titel haben durch die Regelbeugung von Rennleiter Michael Masi (44) im jetzt schon legendären WM-Finale 2021 gegen Hamilton sowie die Mini-Strafe der FIA wegen des Überschreitens der Kostengrenze ein Geschmäckle.

Zudem sind ihre aktuellen Rekordfahrten Schumi gegenüber nicht fair. Dessen Oberfan Reiner Ferling (70) sagt: „Folgende Faktoren passen nicht: Erstens gibt es heute viel mehr Rennen als zu Michaels Zeiten. Zweitens sind die aktuellen Autos viel zuverlässiger. Lewis' Ausfallquote ist nur 8 %, Verstappens liegt bei 16 %, da lag Michaels mit 21,4 % viel höher.“ Für ihn steht fest: „Wir Fans respektieren zwar Lewis’ und Max’ Leistungen, aber Michael bleibt für uns der Größte.“

Es wäre interessant, wie der Kerpener selbst die Leistungen seiner Nachfolger bewertet. Aber aufgrund seines tragischen Skiunfalls von Ende 2013 kann er sich ja nicht äußern. (reu)

Der Vergleich der drei Formel-1-Giganten:

Schumacher Hamilton    VerstappenWM-Titel     7      7   2Siege    91    103   33Pole-Positions    68    103   19Hattricks    22      19   5Siege in einer Saison     13     11   14Podestplätze    155    190   75Schnellste Runden    77      61   21Führungsrunden 5111   5433     1737Rennstarts    307    308     160WM-Punkte 3890* 4381,5    1948,5Sieg-Quote 29,6 %   33,4 %    20,6 %Punkte pro Rennen 12,67    14,23     12,18*umgerechnet auf aktuelles Punkte-Systems