„Wie ein nasser Putzfetzen“Schumacher fällt vernichtendes Red-Bull-Urteil – deutscher Fahrer wäre die Lösung

In der Formel 1 ist es zu einem frühen Fahrer-Wechsel gekommen: Yuki Tsundo ersetzt Liam Lawson bei Red Bull. Für Ralf Schumacher legt die Entscheidung zahlreiche Probleme beim Verstappen-Rennstall offen. 

von Felix Rasten  (fr)

Fahrer-Beben in der Formel! Wie am Donnerstag (27. März 2025) offiziell wurde, wird Yuki Tsunoda (24) zukünftig an der Seite von Weltmeister Max Verstappen (27) im Red Bull fahren. Nach seinen Startschwierigkeiten wurde Liam Lawson (23) degradiert und fährt ab sofort bei den Racing Bulls.

Ralf Schumacher (49) sieht den frühen Wechsel sehr kritisch, wie er gegenüber Sky verriet. „Für mich ist das auch nach wie vor alles etwas kopflos. Und ich glaube, Red Bull muss jetzt aus dem Ganzen dringend Konsequenzen ziehen. Ich glaube, das harmoniert einfach alles nicht mehr wirklich. Christian Horner scheint auch in seiner Position – es tut mir leid, dass ich das so sagen muss – falsch gelegen zu haben.“

Schumacher hätte Hülkenberg im Red Bull neben Verstappen gesehen

Weiter betont er: „Meines Erachtens hat er auf die falschen Pferde gesetzt, hat die guten Leute verloren – und das ist jetzt das Resultat. Also im Managementbereich war und ist das wirklich schlecht. Und was die Jungfahrer betrifft: Red Bull investiert so viel Zeit und Geld in den Aufbau der jungen Fahrer, und Dr. Marko hat oft ein glückliches Händchen. Aber jetzt muss ich sagen, das ist kein Totalausfall, aber weit davon entfernt ist es auch nicht von Dr. Helmut Marko, der Liam Lawson da zu sehr reingedrückt hat. Ich habe schon letztes Jahr gesagt, dass du ihn wahrscheinlich ‚umbringen‘ wirst, wenn du dann nicht hinter ihm stehst, und dann meinte er zu mir, er müsse sich beweisen.“

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Nach zwei Rennen Lawson vor die Tür zu setzten, sei für Schumacher die falsche Entscheidung – zumal beim diesjährigen Auftakt in Australien ein absolutes Regen-Chaos herrschte und insgesamt sechs Piloten das Rennen nicht beenden konnten. 

Nach dem Abgang von Sergio Perez nach der vergangenen Saison hätte Schumacher einen anderen Fahrer im Red-Bull-Cockpit gesehen: „Der Fehler war von Anfang an, nicht Nico Hülkenberg ins Auto zu lassen. Und das war Christian Horners Entscheidung, der ihn anscheinend nicht wollte – das ist das, was ich gehört habe. Man hätte neben Max Verstappen eine klare, erfahrene Nummer zwei gebraucht. Und ich glaube – nichts gegen Nico – das hätte gut funktioniert. Im Qualifying ist er super, im Renntrimm ist er super – und das war die große Fehlentscheidung.“

Für Tsunoda stehe nun eine herausfordernde Zeit bevor. „Ich habe fast das Gefühl, der Racing Bull ist das bessere Auto von beiden und insgesamt einfacher zu fahren. Tsunoda war schnell dort, und jetzt in ein neues Team ohne jegliche Tests neben Max Verstappen zu kommen – ich sehe da nicht, wo er gewinnen kann. Wenn er halbwegs rankommt, sagt jeder, das ist ja normal. Aber wenn er ähnlich weit weg ist wie Lawson, dann war’s das für seine Karriere. Deshalb hätte ich als Manager, unabhängig von Red Bull, meine Saison zu Ende gefahren und hätte mich woanders umgeschaut“, so der 49-Jährige.

Für Lawson heißt es nun, sich bei den Racing Bulls weiter zu beweisen. Beim Tochter-Rennstall von Red Bull wird der Neuseeländer an der Seite von Rookie Isack Hadjar (20) fahren, der beim Großen Preis von China den 14. Platz belegte – zwei Plätze vor Lawson. 

Schumacher erklärte bezüglich Lawsons Situation: „Das ist natürlich schon schwierig, weil man denkt: ‚Ich habe es geschafft, ich bin jetzt in einem der besten Teams, und da habe ich jetzt ein Jahr Zeit, mich zu beweisen.‘ Und dann wird man nach zwei Rennen ausgetauscht wie ein nasser Putzfetzen. Wenn man es mal so drastisch darstellen darf, dann muss ich ganz ehrlich sagen: Das ist hart.“

Es ist kein Geheimnis, dass die Formel 1 ein knallhartes und schnelllebiges Geschäft ist. Mit wenigen Ausnahmen kämpfen viele Fahrer Woche für Woche darum, auch im kommenden Jahr wieder mitwirken zu dürfen. Denn wenn man einmal aussortiert wird, zeigt gerade das Schicksal von Mick Schumacher, wie schwer es ist zurück in die Königsklasse zu gelangen.