Gute Nachrichten für die alte Kartbahn von Michael Schumacher: Die Rennstrecke ist wieder WM-zertifiziert, am Wochenende steigt das erste Rennen.
Am Wochenende wird WM-Strecke eingeweihtMichael Schumachers Kartbahn hat jetzt Formel-1-Flair
Das Kerpener Kulturgut Erftlandring startet in die Zukunft. Die alte Kartbahn von Michael Schumacher (55) wird dank des Kohleausstiegs vom Tagebau Hambach verschont und wurde nun vom Kart-Club Kerpen-Manheim schön rausgeputzt.
Die 1107 Meter lange Strecke ist jetzt wieder WM-zertifiziert und versprüht sogar Formel-1-Flair. Am Wochenende steigt das erste Saisonrennen, EXPRESS.de war schon vorher vor Ort und sprach mit den Machern.
Neuer Vorstand
Der aktive Rennfahrer Andreas Dresen (58) hat das Amt im Januar 2023 vom langjährigen Präsidenten und jetzigen Ehrenpräsidenten Gerhard Noack (72) übernommen. Mit seinen zehn Vorstandskollegen hat der Bauunternehmer in den vergangenen Monaten viel Zeit in die Planung und Umsetzung der seit Jahren notwendigen Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen investiert.
„Wir konnten mit dem zuständigen Dachverband ein Förderpaket umsetzen, welches den Erftlandring als Sportstätte des ADAC Nordrhein finanziell bei allen Umbaumaßnahmen unterstützt hat“, erklärt Dresen. „Ohne eine solche Unterstützung wäre das hohe sechsstellige Investitionsvolumen nicht zu realisieren gewesen.“
Neuer Geschäftsführer
Alexander Geier (39) kam im Vorjahr vom Deutschen Motor Sport Bund, wo er als Koordinator unter anderem viele Jahre für den Kartsport zuständig war. Dadurch kam der Kontakt zum Kerpener Vorstand. Geier war von der Zukunftsvision des Erftlandrings überzeugt und zog mit seiner Familie in die Region.
„Wir haben durch den neuen Pachtvertrag mit der Eigentümerin RWE Planungssicherheit bis einschließlich 2036. Weitere Gespräche für eine vorzeitige, weitere Verlängerung laufen“, sagt Geier. Dadurch sei die Entwicklung bei Mitgliedern und internationalen Rennteilnehmern positiv: „Die Geschäfte laufen gut und der Kart-Rennsport ist weiterhin sehr populär.“
Neue Einrichtungen
Der Erftlandring wurde schon 2023 neu asphaltiert und nun wurden auch die alten Reifenstapel durch die aus der Formel 1 bekannten TecPro-Barrieren aus Italien ersetzt. Dresen erklärt: „Durch die modernen Streckensicherungsbarrieren genießen die Fahrer bei Unfällen noch besseren Schutz. Allein dafür haben wir 120.000 Euro investiert.“
Dazu wurden das Fahrerlager und die Stromanlage optimiert und an die heutigen Anforderungen angepasst. Die Gebäude wurden gestrichen und die sanitären Einrichtungen an der Gaststätte renoviert.
Durch die Maßnahmen ist die Rennstrecke eine von nur vier in Deutschland mit einer internationalen Streckenabnahme des Weltverbands FIA. Darüber hinaus verfügt der Klub über eine weitere kleine Rennstrecke (Rookie-Track), welche im April fertiggestellt sein wird und Anfängern (Bambini-Schule) und Einsteigern die Möglichkeit bietet, sicher und geschützt die ersten Meter im Rennkart zu absolvieren. Für ambitionierte Fahrer bietet der Klub ein Coaching mit Profis wie Sven Salzmann (Schaltkart) und Nico Hantke (KCK).
Dresen sagt stolz: „Dank der Maßnahmen bieten wir den Mitgliedern, Kunden und Rennveranstaltern wieder eine attraktive Sportstätte für den nationalen und internationalen Kartsport, welcher nach wie vor als Sprungbrett für viele Talente im weiteren Werdegang für den großen Rennsport bis hin zur Formel 1 dient.“
Neues Rennformat
Der heute startende KCK Pure Racing Cup bringt unterschiedliche Rennklassen zusammen und bindet diese in die Gruppen Mini, Junior, Senior und Schaltkart. Neben einer einfachen, aus dem Automobilsport bekannten „Balance of Performance“ (Leistungsangleichung) profitieren die Akteure von einem professionellen Management, ausgebildeten Sportwarten und Offiziellen sowie einem ordentlichen Preisgeld für die Sieger und Platzierten.
Insgesamt besteht der KCK Pure Racing Cup aus vier Rennveranstaltungen, zwei davon werden in die andere Rennrichtung ausgetragen. Der Erftlandring ist täglich (außer montags) ab 9 Uhr geöffnet.