Katharina Schmid und Co. springen dieses Jahr an Silvester und Neujahr. Mit einer Vierschanzentournee ist das für Ex-Gewinner Sven Hannawald nicht zu vergleichen.
„Irgendwelches Alibi-Gehüpfe auf Kinderschanze“Hannawald wird wegen Frauen-Tournee deutlich
Die Frauen träumen seit Jahren von einer Vierschanzentournee. Eine deutlich abgespeckte Variante soll den Skispringerinnen mehr Aufmerksamkeit bringen. Doch Sven Hannawald (50) ist kein großer Fan von der Two-Nights-Tour.
Die Frauen um Dreifach-Weltmeisterin Katharina Schmid (28) springen am 31. Dezember (16.20 Uhr) in Garmisch-Partenkirchen und am 1. Januar 2025 (16.15 Uhr) in Oberstdorf. Die Wettbewerbe sollen jeweils nach den Springen der Männer übertragen werden.
Sven Hannawald: „Hat nichts mit der Tournee zu tun“
Auf den österreichischen Tournee-Stationen in Innsbruck und Bischofshofen sind dagegen weiter keine Wettkämpfe in dieser Zeit geplant. Zudem besteht das Problem, dass es am Bergisel in Innsbruck kein Flutlicht gibt. Ohne Beleuchtung ist das Zeitfenster für zwei Wettbewerbe an einem Tag zu klein, um bei Wetterkapriolen reagieren zu können.
Hannawald sagte der dpa zwar: „Diese Two-Nights-Tour ist mir lieber als irgendwelches Alibi-Gehüpfe in Slowenien auf einer Kinderschanze.“
Doch wirklich überzeugt ist der frühere Weltklasse-Springer und heutige ARD-Experte nicht. „Am Ende ist es mir wichtig, dass sie ihre Plattform bekommen. Dass es vom Ablauf her wenig Sinn macht, steht außer Frage. Wir sind immer noch abhängig von Innsbruck und seinem Flutlicht“, sagte Hannawald.
Die Skispringerinnen um die Weltcup-Führende Katharina Schmid müssen sich vorerst gedulden. Im Januar soll erneut beraten werden, wie es weitergeht. „Auf alles bis dahin freue ich mich, aber es hat nichts mit der Tournee zu tun. Man platziert die Frauen schon mal um die Jahreswende, dass sie größeres Publikum generieren können“, ordnet Hannwald ein.
Schmid, die sich seit Jahren für das Event einsetzt, versucht, sich von den Verzögerungen nicht runterziehen zu lassen. „Aktiv können wir nicht mehr machen, als ich die letzten Jahre schon gemacht habe“, sagt sie. „Es ist zwar schon immer ein bisschen mühsam, aber ich versuche, mich da auch nicht mehr aufzuregen. Weil im Grunde entscheide das nicht ich, sondern andere.“
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Hannawald wundern die Verzögerungen nicht. „Es war von vorneherein klar, dass es dauert. So eine Tournee holt man nicht einfach aus dem Briefkasten“, sagte der bis dato letzte deutsche Tourneesieger.
Die Two-Nights-Tour feierte im vergangenen Jahr Premiere. Der Fan-Zuspruch war aber – im Vergleich zu den Männern – noch mäßig. (are/dpa)