„Vieles nicht so passiert“Boris Becker pestet gegen RTL-Film und kündigt eigene Doku an

Boris Becker, ehemaliger Tennis-Profi, ist Gast der Veranstaltungsreihe «Anhalt Sport trifft Legenden».

Boris Becker, hier am 14. Oktober 2020, hat den RTL-Film über seinen Karrierestart kritisiert.

Er war an der Umsetzung nicht beteiligt, entsprechend enttäuscht hat Tennis-Legende Boris Becker nun reagiert und den RTL-Film über seine Karriere kritisiert.

Tennis-Star Boris Becker (54) ist sauer. Der Grund: Die RTL-Dokumentation über seinen Aufstieg zum deutschen Tennis-Helden. „Was soll ich sagen? Es ist einfach vieles nicht so passiert, wie es da gezeigt wurde. Und das ist schade“, sagte der 54-Jährige am 21. Dezember 2021 im Eurosport-Podcast „Das Gelbe vom Ball“.

Fast zwei Millionen Zuschauer hatten Mitte Dezember 2021 den Film „Der Rebell - Von Leimen nach Wimbledon“ auf RTL verfolgt. Bruno Alexander („Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“) hatte Becker verkörpert. Er selbst habe „Der Rebell“ nicht ganz gesehen, sagte der Sport-Star. Vielleicht war er einfach zu wütend...

Zu einer Zusammenarbeit kam es jedenfalls nicht im Vorfeld der Verfilmung, die auch auf der Becker-Biographie „Ich bin ein Spieler“ von von Fred Sellin (das Buch erschien 2002) fußt. Es habe zwar einige Treffen mit den Machern des Films gegeben. „Aber am Ende des Tages wurde meine Hilfe nicht beansprucht“, berichtete der Sportler. „Ich war ja derjenige, der das gelebt hat. Ich war nicht nur der Schauspieler, sondern wirklich der Tennisspieler und muss sagen, dass da ein, zwei Dinge anders stattgefunden haben.“

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Boris Becker: Starker Mann war Ion Tiriac nicht Günther Bosch

Becker sprach in dem Kontext besonders die Figur des Trainers Günther Bosch (84) an. „Ich habe großen Respekt vor Günther Bosch, und er war sicherlich auch sehr hilfreich, aber der starke Mann in meinem Team war eben Ion Tiriac und nicht Günther Bosch. Das hört man in Deutschland einfach nicht so gerne, aber es ist nun mal die Wahrheit“, schilderte es der Tennisspieler.

Tiriac war als Manager maßgeblich an Beckers Karriere beteiligt, weil er zunächst auf einen 16-jährigen Rohdiamanten setzte und finanziell bei Reisen zu Turnieren in Vorkasse ging. Später sorgte er dann für große und millionenschwere Sponsorenverträge für Becker.

Becker kündigte dann sogar eine eigene Dokumentation an, in der er die ganze Wahrheit aus seiner Sicht schildern will: „Irgendwann komme ich mal mit meiner eigenen Doku und dann sage ich mal wirklich, was passiert ist. Ob es dann einer hören will oder nicht, das lasse ich dann außen vor.“ Becker hatte nach der Trennung von Bosch in den 80er Jahren bis heute nicht mehr mit dem Ex-Trainer gesprochen.

In dem RTL-Film wurde als Hauptgrund für die Trennung von Bosch, Boris Beckers Lebensstil genannt. Er hatte eine Freundin, die ihn vom Training abgehalten haben soll. (ubo/dpa)