In seiner Villa auf MallorcaJan Ullrich: Schockierendes Video aufgetaucht

Ullrich.DPA

Jan Ullrich 

von Arno Schmitz  (schmi)

Palma de Mallorca/Köln – Jan Ullrich (44) erzählt mit teils wirrem, teils entrücktem Blick und angeschlagener Stimme, er habe in neun Stunden 999 Zigaretten geraucht. „Ich glaube, ich bin Weltmeister." In der Nacht habe er 900 Liegestütze gemacht. „Tot? Ich bin nicht tot.“

Ein Video, in dem sich der seit Freitag in Therapie befindliche Ex-Radstar offenbar selbst gefilmt hat, verbreitet sich seit Donnerstag über die sozialen Netzwerke.

Jan Ullrich wird von falschen Freunden vorgeführt

Das Video zeigt den dramatischen physischen und psychischen Zustand, in dem sich Ullrich wohl schon länger befindet. Er hat sich allem Anschein nach selbst gefilmt und das Video seinen „Freunden“ und denen, die er für solche hielt oder hält, geschickt.

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Doch einer dieser falschen Freunde hat das Video nun einer größeren Öffentlichkeit zugängig gemacht, obwohl die deutsche Rad-Legende inzwischen in der Betty-Ford-Klinik in Bad Brückenau therapiert wird.

Wir zeigen dieses Video, das einige Wochen alt sein soll, nicht. Es ist zu erschütternd und besorgniserregend.

Jan Ullrich schlief nachts nicht mehr

Alle „Waschlappen“ sollen ihn „in Ruhe lassen“, schimpft Ullrich in einem seiner aggressiven Ausfälle. Oder: „Ich bleib ruhig, solange ich will. Wenn ich anders will, bleibe ich nicht mehr ruhig. Ist klar?“

Das Video hat Ullrich wohl in seiner Villa auf Mallorca am frühen Morgen aufgenommen.

„Alle schlafen noch" sagt er und klagt, er sei „nachts immer alleine.“ Weil er nicht schlafen müsse…

Ex-Radstar filmt Katzen und den Kühlschrank

Ullrich filmt Katzen auf seiner Terrasse, er filmt seinen Kühlschrank. „Getränke müssen wir nachkaufen, aber von welchem Geld, weil die Banken hier kein Geld haben."

Der Film zeigt, dass in letzter Zeit wohl verschiedene „Freunde“ auf Ullrich einwirkten. Doch die, die ihm vielleicht wirklich helfen wollten, haben ihn offenbar nicht mehr erreicht. Ullrich sagt, er habe allen verziehen, die ihm helfen wollen, aber er beschimpft sie teilweise wirr.

Jan Ullrich hat noch viel mehr Videos verschickt

„Und das Video, was jetzt öffentlich geworden ist, ist nicht mal das schlimmste", erklärte Ullrichs langjähriger Teamkollege und Wegbegleiter Matthias Kessler (39) dem Portal t-online.de. „Es waren manchmal hundert in der Nacht. Ich konnte sie mir schon gar nicht mehr ansehen.“

Seine Freunde sprechen von Sekte und Guru

„Jan ist komplett von fremden Menschen ferngesteuert und wird manipuliert", klagt auch Ole Ternes, der bis Ende 2017 Ullrichs Manager war und weiter mit ihm verbunden ist. Laut Aussagen verschiedener Freunde lebe Ullrich wie in einer Sekte.

Ein neuer sogenannter Freund sei ein Guru und mit seinen Einflüsterungen gefährlich für Ullrich. Ternes: „Alle Freunde haben das gesagt, aber das will Jan nicht hören – er ist in einer anderen Welt unterwegs und will nur das hören, was ihn vermeintlich antreibt."

(ars)