Erstmals wurde in der Allianz Arena ein NFL-Spiel ausgetragen – und schon kochte die Stimmung im Stadion. Da konnte sich auch die Polizei eine Spitze in Richtung der Fans des FC Bayern nicht verkneifen.
NFL-Knaller in MünchenPolizei im Dauereinsatz? Twitter-Provokation Richtung Bayern-Fans
War der Football-Knaller am Sonntag (13. November 2022) die erste würdige Feuertaufe für die schon vor 17 Jahren eröffnete Allianz Arena?
Die Stimmung beim ersten NFL-Spiel auf deutschem Boden zwischen den Tampa Bay Buccaneers und den Seattle Seahawks (21:16) begeisterte Sport-Fans weit über die Landesgrenzen hinaus. Doch das rief auch Spötter auf den Plan.
NFL in München: Bessere Stimmung als beim FC Bayern?
Das Satire-Portal „Der Postillon“ etwa griff das hartnäckige Fan-Klischee auf, dass die Stimmung bei den Spielen des eigentlichen Hausherren deutlich weniger euphorisch ausfällt.
Schließlich eilt dem Anhang des FC Bayern im deutschen Fußball nicht gerade der Ruf voraus, für lautstarke Atmosphäre und einen Hexenkessel zu sorgen. Das genaue Gegenteil hatten beim Football-Highlight am Sonntag dann die 69.800 Menschen in der Arena geschafft.
Eine Steilvorlage für den „Postillon“, der seine Rückschau am Montag wie folgt betitelte: „Nach NFL-Spiel in Allianz Arena: Tausende Anwohnerbeschwerden wegen zu viel Stimmung bei Polizei eingegangen.“ Im Text war dann unter anderem zu lesen: „Tatsächlich stand in der Nacht von Sonntag auf Montag das Telefon der zuständigen Polizeidirektion nicht mehr still.“
Polizei steigt nach NFL-Spiel in München in Stimmungs-Debatte ein
Und die Polizei? Die reagierte keine drei Stunden später bei Twitter, kommentierte den geteilten Artikel zur angeblichen Lärmbelästigung unter dem „Postillon“-Account – und schlug in die gleiche Kerbe!
„Stimmt, viele Anwohner waren überrascht, dass es überhaupt ein Stadion in der Nähe gibt“, so die spöttische Einlassung, die bis zum Dienstagmorgen (10 Uhr) mit über 3100 „Gefällt mir“-Klicks beinahe doppelt so viele einheimste wie der eigentliche Artikel.Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:
Doch ist das Thema damit gegessen? Ein Twitter-User befürchtete jedenfalls eine wütende Replik des FC Bayern München, der den Spott über seine Anhängerschaft nicht allzu gerne sehen dürfte. Er schrieb augenzwinkernd: „Gleich ruft der Hoeneß bei euch an und brüllt in die Sprechmuschel.“
Zur Ehrenrettung sei ergänzt: Die aktive Fanszene des Rekordmeisters hatte sich gerade in den vergangenen Wochen sowohl in der heimischen Arena als auch auswärts hervorgetan und mit klaren Botschaften und der Boykott-Aufforderung für die WM 2022 in Katar ein deutliches Zeichen gesetzt. Die Kritik am Emirat, das gleichzeitig lukrativer Bayern-Sponsor ist, dürfte Uli Hoeneß (70) daher letztlich deutlich mehr geärgert haben als Witze über den eigenen Anhang. (bc)