Biathleten mit Olympia-FrustNichts als Fahrkarten für deutsche Ski-Jäger – aber diese Hoffnung bleibt noch

Benedikt Doll bereitet sich auf das Stehendschießen vor.

Benedikt Doll (Deutschland) hatte in der Olympia-Verfolgung am 13.2.2022 große Probleme am Schießstand.

Die deutschen Biathleten in der Krise: Auch bei Verfolgungsrennen gingen die DSV-Skijäger leer aus. Hoffnung gibt es aber auch noch: Für die Staffeln schöpften insbesondere Franziska Preuß neues Selbstvertrauen.

von Alexander Haubrichs  (ach)

Enttäuschung bei den deutschen Biathleten: Dem Traumstart mit dem Olympiasieg von Denise Herrmann (33) will bislang keine weitere Medaille folgen. Auch bei den Verfolgungsrennen von Frauen und Männern fuhren die Skijäger der Konkurrenz hinterher.

Den deutschen Biathletinnen ist in der Verfolgung bei den Olympischen Spielen zumindest Schadensbegrenzung gelungen. Die von Position 18 ins Rennen gestartete Vanessa Voigt kämpfte sich am Sonntag (13. Februar 2022) nach einer guten Schießleistung (1 Strafrunde) als beste Deutsche über 10 km auf Rang zwölf vor. Der Rückstand auf die überlegene norwegische Siegerin Marte Olsbu Röiseland betrug 2:48,4 Minuten.

Olympia: Biathletinnen sammeln neues Selbstvertrauen

Franziska Preuß (1/+2:58,7 Minuten) verbesserte sich um 15 Plätze auf Rang 15, Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann wurde nach drei Strafrunden 17. (+3:20,7). Die größte Aufholjagd gelang Vanessa Hinz, die 34 Plätze gutmachte und auf Rang 21 (+3:34,1) einlief. Damit sammelten die Athletinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV) Selbstvertrauen für das Staffel-Rennen am Mittwoch (8.45 Uhr MEZ).

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„Ich habe akzeptiert, wie es ist und vielleicht ging heute deshalb alles etwas leichter“, sagte Preuß, die nach der Verfolgung ihrer Verzweiflung über die eigenen Leistungen Luft gemacht hatte. Diesmal schoben sie auch Frust über das Material, das am ersten Tag noch so phänomenal funktioniert hatte.

Röiseland holt ihr drittes Olympia-Gold

Mit der Hypothek des schlechtesten Sprint-Resultats bei Winterspielen hatten die deutschen Skijägerinnen im Schneetreiben in Zhangjiakou mit der Medaillenvergabe erwartungsgemäß nichts zu tun. Sprint-Olympiasiegerin Marte Olsbu Röiseland verteidigte ihren Vorsprung nach nur einer Strafrunde souverän und gewann bereits ihr drittes Gold.

Auch mit der Mixed-Staffel hatte die elfmalige Weltmeisterin schon triumphiert. Silber ging mit großem Rückstand an die Schwedin Elvira Öberg (3 Strafrunden/+1:36,5) vor Tiril Eckhoff (Norwegen/3/+1:48,7).

Biathlon: Benedikt Doll schoss sieben Fahrkarten

Bei den Herren sorgte Roman Rees mit einem sechsten Platz für versöhnliche Stimmung. Benedikt Doll, auf Platz 8 recht aussichtsreich gestartet, fiel mit sieben Schießfehlern weit zurück. Aber auch die Herren hoffen noch darauf, dass ihnen bei der Staffel das Glück endlich einmal hold ist. Gold holte der Franzose Quentin Fillot Maillet vor dem Norweger Tarje Boe und dem Russen Eduard Latypow.