Olympia-Bronze bei Frauen-StaffelProtest-Angst nach Sprint-Medaille: Jetzt steht die Entscheidung fest

Deutschland holt Olympia-Bronze über 4 × 100 Meter! Trotz einer kurzfristigen Umbesetzung sprinteten die DLV-Frauen auf Rang drei im Finale von Paris.

von Béla Csányi  (bc)

Deutschland sprintet zur Bronzemedaille bei Olympia! Die Frauen-Staffel über 4 × 100 Meter ist am Freitag (9. August 2024) auf Rang drei im Finale von Paris gerannt, behauptete sich damit gegen die starke Konkurrenz.

Endgültig war das Ergebnis gleich nach dem Rennen allerdings nicht, weil Rebekka Haase beim Wechsel zeitweise auf die benachbarte Bahn übergetreten war, ein möglicher Protest das Ergebnis noch hätte anfechten können. Zwar hatte das deutsche Team damit keine Konkurrentin behindert, final abgesegnet war das Ergebnis des Staffel-Laufs aber erst nach knapp einer halben Stunde. Um kurz vor 20 Uhr war klar: Bronze ist Deutschland nicht mehr zu nehmen!

Deutsche Sprint-Staffel feiert Bronzemedaille trotz Umbesetzung

Das Quartett mit Alexandra Burghardt (Burghausen), Lisa Mayer (Wetzlar), Lückenkemper (Berlin) und Schlussläuferin Rebekka Haase (Wetzlar) lief im Stade de France 41,97 Sekunden und musste sich lediglich Olympiasieger USA (41,78) und Großbritannien (41,85) geschlagen geben.

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Zuletzt hatte die DDR 1988 mit Silber eine deutsche Medaille bei der Teamentscheidung über eine Stadionrunde geholt.

Die Leistung war nach den dramatischen Stunden vor dem Finale umso höher einzuschätzen. Die eigentlich eingeplante Startläuferin Sophia Junk (25) musste kurz vor dem Finale wegen muskulärer Probleme auf einen Start verzichten und ihren Platz an Ersatzläuferin Burghardt abtreten.

Das umformierte Quartett machte seine Sache dann aber exzellent, zeigte keine Nerven. Junk feuerte die Kolleginnen derweil von der Tribüne an. Grund zum Jubeln gab es gerade in der Endphase des Rennens, als Team D mit Lückenkemper und Haase voll auf Kurs war und zur ersehnten Medaille sprintete.

Im Finale gegen die großen Sprintnationen kündigte Mayer an, „volles Risiko“ gehen zu wollen, um „mit um die Medaillen zu kämpfen“ – dieser Plan ging im strömenden Regen von Paris auf.

Obwohl die Gewissheit über das Ergebnis wegen des drohenden Protests noch nicht definitiv war, jubelten die Läuferinnen bereits ausgelassen, drehten gehüllt in Deutschland-Fahnen ihre Ehrenrunde durchs Stade de France. Nach der endgültigen Bestätigung war der Jubel dann umso befreiter. (mit sid)