Von Ex-Freund angezündetOlympia-Athletin Rebecca Cheptegei (†33) nach Benzin-Attacke gestorben

Rebecca Cheptegei und Keira D'Amato bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2023 in Budapest.

Rebecca Cheptegei (l), hier mit der US-Amerikanerin Keira D'Amato am 26. August 2023, starb wenige Tage nach einem Benzinanschlag im Krankenhaus.

Die Leichtathletikwelt steht nach einem brutalen Angriff auf eine ugandische Olympia-Teilnehmerin unter Schock. Ein Streit soll der Gräueltat vorangegangen sein.

von Philipp Stegemann  (pst)

Am Sonntag (1. September 2024) kam es in der kenianischen Kleinstadt Endebess zu einem grausamen Angriff auf die ugandische Olympia-Teilnehmerin Rebecca Cheptegei (†33). Der Ex-Freund der Langstreckenläuferin soll diese zunächst mit Benzin übergossen und anschließend in Brand gesetzt haben.

Die 33-Jährige wurde daraufhin ins nahegelegene Moi Teaching and Referral Hospital gebracht, da sie an mehr als 75 Prozent ihres Körpers schwere Verbrennungen erlitt. Wenige Tage nach ihrer Einlieferung im Krankenhaus starb Cheptegei an den Folgen des Brandanschlags.

Streit um Grundstück als mutmaßlicher Auslöser

Bei den Olympischen Spielen von Paris belegte Cheptegei im Marathonlauf den 44. Platz. Ihr größter Karriereerfolg war der Gewinn der Weltmeisterschaften im Berg- und Traillauf 2022 in Thailand.

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Der ehemalige Lebensgefährte hat sich bei dem Benzinanschlag ebenfalls erhebliche Brandwunden zugezogen und wird aktuell im Krankenhaus behandelt. Der Vorfall spielte sich in Cheptegeis Haus im Westen Kenias ab.

„Das Paar hatte sich vor dem Haus gestritten. Während des Streits wurde der Freund dabei gesehen, wie er eine Flüssigkeit auf die Frau schüttete, bevor er sie verbrannte“, sagte der örtliche Polizeichef Jeremiah ole Kosiom den Journalisten. Anschließend eilten Nachbarn der schwerverletzten Frau zur Hilfe und alarmierten den Rettungsdienst.

Cheptegei stammt ursprünglich aus einer Region Ugandas knapp hinter der kenianischen Grenze und zog zu Trainingszwecken ins Nachbarland. Dort kaufte sie im Bezirk Trans Nzoia ein kleines Stück Land und baute darauf ihr Haus.

Dieses Grundstück soll laut Berichten eines örtlichen Verwalters der Auslöser für den Streit zwischen der Sportlerin und ihrem Ex-Partner gewesen sein. Die Polizei kündigte bereits Untersuchungen in diese Richtung an.

Der Angriff auf Cheptegei war jedoch nicht der erste seiner Art in Kenia. In den letzten Jahren häuften sich die Attacken auf Athletinnen im ostafrikanischen Land, wobei manche sogar tödlich endeten.

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So wurde die Läuferin Damaris Mutua (†28) im April 2022 tot in der Stadt Iten im Rift Valley aufgefunden. Sie wurde mit einem Kissen erstickt. In derselben Stadt wurde nur wenige Monate zuvor die Langstreckenläuferin Agnes Tirop (†25) erstochen.

Im Dezember 2023 wurde mit Benjamin Kiplagat (†34) auch ein männlicher Athlet Opfer einer Gewalttat. Der ugandische Läufer wurde in der kenianischen Stadt Eldoret von Angreifern niedergestochen und erlag seinen Verletzungen.