Bittere Diagnose nach dem Bronze-Aus für Ringerin Annika Wendle. Auch Teamkollegin Luisa Niemesch vergießt Tränen.
Drama im Bronze-KampfDeutsche Ringerin aus der Halle getragen – jetzt ist die bittere Diagnose da
Es waren bittere Szenen: Statt sich über die mögliche Bronzemedaille zu freuen, musste Ringerin Annika Wendle mit großen Schmerzen aus der Halle getragen werden.
Am Donnerstagabend verlor Wendle hatte kleines Finale in der Gewichtsklasse bis 53 Kilogramm gegen die Nordkoreanerin Choe Hyo Gyong verloren.
Wendle mit schwerer Knieverletzung
Die Verletzung hatte sich die EM-Dritte von 2020 und 2021 bei einem Angriff ihrer Gegnerin schon nach 19 Sekunden zugezogen. Sie kämpfte danach noch weiter, hatte aber keine Chance mehr. Danach wurde sie in die Poliklinik im olympischen Dorf gebracht.
Nun ist klar: Wendle hat sich schwer am Knie verletzt. Die 26-Jährige habe einen Anriss des hinteren Kreuzbandes und einen Außenbandanriss erlitten, teilte Bundestrainer Patrick Loes mit. Zudem sei die Sportlerin aus Altenheim in Südbaden an der Wade verletzt. Ein bitteres Ende der Spiele.
Luisa Niemesch verlor derweil am Freitag ihr Viertelfinale gegen die Norwegerin Grace Bullen. Aus einem starken Beinangriff der 27-Jährigen konnte sich die Athletin aus dem nordbadischen Weingarten nicht mehr befreien. Sie verlor letztlich durch technische Überlegenheit.
Nur wenn Bullen das Finale erreichen sollte, darf Niemesch in der Klasse bis 62 Kilogramm noch mal in der Hoffnungsrunde ran und hätte über diese am Samstag zumindest noch die Chance auf Bronze.
„Das Ergebnis repräsentiert eigentlich nicht, wie wir uns gegenüberstehen“, sagte Niemesch unter Tränen. Im EM-Finale im Februar hatte die 28-Jährige gegen Bullen nur ganz knapp verloren. Diesmal habe sie für einen Moment nicht richtig aufgepasst, meinte Niemesch.
„In dem Moment ist Ringen so ein harter Sport. Da kann eine Sekunde reichen, dass ziemlich viele Träume zunichtegemacht werden.“ Zumindest der von Gold oder Silber ist definitiv geplatzt. (dpa)