Tokio/Köln. Tränen der Enttäuschung hier, ekstatischer Jubel dort – bei den olympischen Spielen kann man den Athleten derzeit tagtäglich in die Seele schauen. Bei Olympia stehen sie im Rampenlicht. Die meisten Sportler nur für einen Moment in ihrem Leben. Dafür haben sie jahrelang gekämpft. Das Ziel: einmal bei Olympia starten, einmal dabei sein.

Es sind Menschen wie du und ich. Nur Experten kannten Aline Rotter-Focken (Gold im Ringen für Deutschland) oder Kanutin Ricarda Funk (Gold im Slalom für Deutschland). Viele Sportler haben neben dem Leistungssport noch einen Job, um finanziell über die Runden zu kommen. Die gut 10.000 Athleten verschwinden nach den Spielen wieder im Alltag. Olympia macht kaum einen reich, zumindest nicht finanziell. Die Milliarden-Gewinne streicht das IOC ein. Doch bei Olympia geht es den Athleten erstmal nicht um Geld. Es geht darum, sich Träume zu erfüllen und den Moment zu leben.

Alexander Zverev bei Olympia: Beste Woche meines Lebens

Das hat sogar Tennis-Millionär Alexander Zverev nach seinem Gold-Triumph gespürt: „Das war die beste Woche meines Lebens. Olympia ist einmalig, diese Atmosphäre im Dorf mit tausenden Athleten ist unfassbar. Man kann das nicht beschreiben, was für Emotionen man hier erlebt.“

Whitney Houston brachte es in ihrem legendären Olympiasong „One Moment in Time“ aus dem Jahr 1988 auf den Punkt als sie sang: „Ich will den einen Moment, wo ich mehr bin, als ich je geglaubt. Wenn alle meine Träume greifbar sind. Gib mir den einen Moment, wenn das Schicksal es gut mit mir meint. Dann, in diesem einen, kurzen Moment, fühl ich sie, fühl ich sie, die Ewigkeit!“

Genau das macht die Faszination Olympia aus. Dabei kann jeder Mensch etwas von den Olympioniken lernen: Leidenschaft, Wille, Durchhaltevermögen. Immer einmal mehr aufstehen, als man hingefallen ist. So haben sie sich alle ihren Traum erfüllt und sind bei Olympia dabei.