Olympia-Senation von Denise Herrmann: Die deutsche Biathletin gewann zum Auftakt über 15 Kilometer sensationell Olympia-Gold in Peking.
„Unglaublich stolz und glücklich“Biathlon-Sensation: Denise Herrmann holt Olympia-Gold
Zweiter Gold-Jubel bei Olympia für Deutschland! Biathletin Denise Herrmann (33) machte in Peking die Biathlon-Sensation perfekt und holte sich über 15 Kilometer im Einzelrennen die Goldmedaille.
Auf dem Weg zum letzten Schießen holte Denise Herrmann noch einmal tief Luft. Ein Fehler war ihr bislang unterlaufen, doch jetzt nahm sie all ihren Mut beisammen und lieferte ein formidables letztes Schießen ab. Die mit der Startnummer 8 ins Rennen gegangene Deutsche blieb fehlerlos und lieferte eine Leistung ab, an der der Rest des Feldes zu knabbern hatte.
ZDF-Expertin Laura Dahlmeier zollte im ZDF-Studio großen Respekt für den Sieg 20 Jahre nach dem letzten Sieg von Andrea Henkel ins Salt Lake City 2002: „Gerade das letzte Schießen war beeindruckend. Da weißt du, es geht um alles und sie ist total cool geblieben. “
Denise Herrmann hatte vollen Fokus auf Olympia
Die Sportsoldatin aus dem sächsischen Frankenberg hatte alles auf diese Spiele ausgerichtet, auch dem Weltcup nur nachrangige Bedeutung gegeben und war mit dem ersten Rennen voll da. „Ich hab ja dieses Jahr schon ziemlich auf die Fresse gekriegt“, erinnerte sich die in Ruhpolding lebende Athletin an ihr Formtief vor Peking.
Am Ende stand die Goldmedaille bei Olympia 2022 im 15 Kilometer-Rennen der Frauen – eine Biathlon-Sensation nach der schwierigen Weltcup-Saison des deutschen Teams! „Ein Riesenrespekt. So hier abzuliefern ist schon Wahnsinn. Olympiasiegerin, das ist richtig gut“, sagt ZDF-Experte und vierfacher Goldmedaillen-Gewinner Sven Fischer (50). „Sie hat hier ein Riesending abgeliefert.“
„Ein Riesenrespekt. So hier abzuliefern ist schon Wahnsinn. Olympiasiegerin, das ist richtig gut“, sagt ZDF-Experte und vierfacher Goldmedaillen-Gewinner Sven Fischer (50). „Sie hat hier ein Riesending abgeliefert.“
Denise Herrmann schockte die Konkurrenz
Die Konkurrenz war geschockt, selbst die lange so stark wirkende Weißrussin Dsinara Alimbekewa (28) patzte beim letzten Schießen und war aus dem Rennen.
Die starke deutsche Leistung rundete Vanessa Voigt (24) aus Schmalkalden in Thüringen ab, der ebenfalls nur ein Fehlschuss unterlief und die damit auf einen hervorragenden vierten Platz fuhr, denkbar knapp an Bronze vorbei. „Das war die Antwort, die ich nach dem Mixed-Rennen brauchte. Es waren keine einfachen Tage. Ich kann schießen, ich weiß, dass ich es drauf habe. Ich habe den Schalter gefunden und nicht auf die negativen Nachrichten reagiert“, sagte Voigt.
Franziska Preuss sammelte nach zweimonatiger Wettkampf-Pause wegen eines Fußbruchs und einer Corona-Infektion wichtige Wettkampf-Erfahrung, konnte aber auch wegen zweier Schießfehler nicht in den Kampf um die Medaillen einziehen.
Denise Herrmann holte bereits sechs WM-Medaillen
Doch ganz oben stand Herrmann, die Weltmeisterin von 2019, die mit einer sensationellen Leistung die zweite Gold-Medaille für das deutsche Team holte. In Sotschi hatte sie Bronze mit dem Langlauf-Team geholt. 2018 hatte es nicht für eine olympische Medaille in Pyeongchang gereicht, deshalb sollte es diesmal unbedingt klappen.
Nach dem Interview flossen dann die Tränen des Glücks. Denise Herrmann nach der Biathlon-Sensation auf dem Gold-Thron von Peking.
Als ehemalige Langläuferin war sie erst 2016 zum Biathlon gewechselt und steht nun ganz oben. Mit strahlenden Augen über ihrer DSV-Maske sagte sie: „Das Warten war krasser als die Aufregung vorm Start. Ich hab dieses Jahr ordentlich auf die Fresse gekriegt. Man muss beim Schießen cool bleiben. Ich war heute voll da, alles ist aufgegangen. Das ich das geschafft habe macht mich unglaublich stolz und glücklich. Olympiasiegerin - das klingt wirklich gut!“" (ach)