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Sturz-Fiasko bei OlympiaSpott für weinenden Eiskunstlauf-Star – Hass-Kommentare gelöscht

Zhu Yi weint nach ihrem verpatzten Olympia-Auftritt im Eiskunstlauf.

Die Enttäuschung war Zhu Yi nach ihrem verpatzten Olympia-Auftritt am Montag (7. Februar 2022) in Peking im Gesicht abzulesen. Unter Tränen verließ die Eiskunstläuferin den Innenraum der Arena.

Riesige Olympia-Enttäuschung für Chinas Medaillen-Hoffnung Zhu Yi. Nach einem Sturz wurde die ohnehin ungeliebte 19-Jährige im Internet übel angegangen, nach einem weiteren Patzer war sie in Tränen aufgelöst.

von Béla Csányi  (bc)

Mit 19 Jahren wollte es Zhu Yi ihren Millionen Kritikern im Olympia-Gastgeberland China zeigen, der Erfolgs-Druck in Peking war enorm. Dann ließ ein Sturz im Eiskunstlauf am Sonntag (6. Februar 2022) die Medaillen-Träume der gebürtigen US-Amerikanerin platzen, was in China zu massiven Anfeindungen in den sozialen Netzwerken führte.

Im Team-Wettbewerb verpasste die ambitionierte chinesische Equipe wegen des Yi-Sturzes eine Medaille. Der Hashtag „Zhu Yi ist gefallen“ sammelte innerhalb weniger Stunden 200 Millionen Klicks. Unter den Kommentaren fand sich vor allem Häme für die ungeliebte Nachwuchs-Hoffnung.

Eiskunstlauf-Hoffnung Zhu Yi in China hart attackiert

Yi wurde 2002 in den USA als Tochter chinesischer Einwanderer geboren, nahm 2019 schließlich die Staatsbürgerschaft des bevölkerungsreichsten Landes der Welt an, für das sie nun erstmals bei Olympia startete.

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Ein Liebling der Massen war Yi wegen ihres US-Hintergrunds nie, entsprechend stürzten sich viele enttäuschte Sport-Fans auf die ungeliebte Eiskunstlauf-Hoffnung. Dass Yi nicht fließend Chinesisch spricht, hatte schon in der Vergangenheit zu Reibungspunkten geführt.

„Wie kannst Du es wagen, für China anzutreten?“, zitierte die „South China Morning Post“ aus Kommentaren, die am Montag aber meist schon wieder durch den heimischen Zensur-Apparat gestrichen worden waren. Anhang der zahlreichen gelöschten Kommentaren zeigte sich das engmaschige Netz der chinesischen Behörden, das nicht nur bei Kritik in den sozialen Netzwerken etliche Meinungen nach einem strengen Kriterien-Katalog filtert.

Zhu Yi erlebt Olympia-Enttäuschung in China

Trotz Zensur waren auf einer Sportseite noch verächtliche Kommentare zu lesen wie „Auf den Papa verlassen, um glücklich zu sein? Es ist wirklich eine Schande.“ Damit wurde auf Gerüchte angespielt, dass ihr berühmter Vater für die Nominierung vielleicht Beziehungen genutzt haben könnte. Zhu Songchun ist ein preisgekrönter Wissenschaftler für künstliche Intelligenz, der 2020 von der Universität von Kalifornien zur renommierten Peking Universität gewechselt war.

Die 19-Jährige berichtete nach ihrer Olympia-Enttäuschung, sie habe stark unter Druck gestanden. „Ich bin traurig und etwas verlegen“, wurde Zhu Yi zitiert, die in den USA noch Beverly Zhu geheißen hatte.

Auch in der Kür am Montag zerbrach sie am Druck der 1,4 Milliarden-Einwohner-Republik. Erneut verpatzte sie ihren Sprung, verließ völlig ernüchtert unter Tränen das Eis. Sie wurde in der Kür abgeschlagene Letzte, auch im Kurzprogramm am Vortag zeugte der deutlichen Punkte-Abstand zum Rest des Feldes von ihrem enttäuschenden Abschneiden.