Olympia 2022 in Peking hat Fahrt aufgenommen und in Italien wurde am Tag nach der Eröffnungsfeier fleißig diskutiert – über China und über die Outfits der italienischen Mannschaft. Hat Italien als Mode-Land danebengegriffen?
Olympia 2022Lästereien wegen Outfits: Hat Italien hier etwa danebengegriffen?
Olympia 2022 als Laufsteg? Bei den Spielen der Jugend will jedes Land natürlich seine Teilnehmer und Teilnehmerinnen in perfektem Styling präsentieren. Das gilt vor allem für modebewusste Länder wie Italien. Doch haben die Italiener diesmal wirklich die richtige Wahl getroffen? Auf Twitter gab es Stimmen, die einen Fashion-Eklat sahen.
Nach der Eröffnungsfeier am 4. Februar 2022 war Olympia natürlich auch das große Thema in Italien. Die Medien urteilten über die Inszenierung der Eröffnungsfeier in Peking.
Olympia 2022: Das schreiben italienische Medien
- Gazzetta dello Sport: „Die olympische Flamme brennt im Zeichen des Tigers. Trotz Pandemie und strengster Sicherheitsmaßnahmen beginnt wieder das große Fest des Sports.“
- Corriere dello Sport: „Die Eröffnungsfeier lockert die Spannungen rund um Olympische Winterspiele, wie man sie noch nie erlebt hat: Voller Kontrollen, Sicherheitsvorkehrungen und Einschränkungen.“
- Corriere dello Sera: „Die Teams defilieren im Vogelnest zwischen Frost, Tigerrobotern und Antivirus-Blasen. Eine uigurische Langläuferin ist die letzte Fackelträgerin: Eine Reaktion auf westliche Kritik an Menschenrechtsverletzungen gegen die ethnische Gruppe in Xinjiang“.
- La Repubblica: „Die Eröffnungsfeier erhält einen besonderen politischen Wert. Der chinesische Präsident Xi Jinping stellt sich an die Seite des „Freundes Wladimir“. Politik und Sport gehen in Peking wieder einmal Hand in Hand.“
Doch es wurde nicht nur über den Gastgeber geredet, vor allem die Outfits der italienischen Mannschaft sorgten für gespaltene Reaktionen.
Olympia 2022: Italien zeigt sich in übergroßen Ponchos
Ist das, was die italienischen Sportlerinnen und Sportler da tragen, angemessen für das selbsternannte Modeland Italien mit den Stil-Metropolen Mailand und Rom? Die Mannschaft marschierte in übergroßen Ponchos in den Nationalfarben Grün, Weiß und Rot ins Nationalstadion von Peking.
Tuttosport schrieb: „Farben und Fröhlichkeit verjagen in Peking zumindest bei der Eröffnungsfeier alle Corona-Sorgen.“
Bei Twitter sorgten die Ponchos jedoch für Wirbel. Ein Fan schrieb: „Italien. Das Land der Mode.“ Ein anderer User ärgerte sich über den Aufzug der Italiener: „Italien – dieser Poncho ist schrecklich, sehr schlecht.“
Olympia 2022: Über Modegeschmack lässt sich streiten
Andere finden das Olympia-Outfit dagegen spitze: „Welches Land war am besten gekleidet? Für mich gibt es drei Gewinner: Ghana, Italien und Kanada.“ Tja, über Geschmack lässt sich bekanntlich sehr gut streiten – oder auch nicht.
Olympia 2022: Kein diplomatischer Boykott von Italien
Für gute Geschmackserlebnisse sorgte dann auch Chinas Präsident Xi Jinping. Er hatte am Samstag, 5. Februar, ein Bankett für ausländische Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter internationaler Organisationen abgehalten. Es war der erste diplomatische Empfang seit rund zwei Jahren. Xi hatte wegen Corona zuletzt keine politischen Vertreter persönlich getroffen. Nun wurde in der „Großen Halle des Volkes“ bei einem Festmahl mit musikalischen Darbietungen gefeiert.
Xi sagte zu den Teilnehmern, dass alle zusammenhalten sollen, um „gemeinsam für eine Welt des dauerhaften Friedens zu arbeiten“. Offizielle Fotos zeigten eine pompöse Banketttafel, in deren Mitte eine Miniatur-Winterlandschaft zu sehen war. Viele westliche Länder boykottieren die Spiele diplomatisch.
Olympia 2022: Deswegen musste Italien teilnehmen
Italien hatte dagegen die Teilnahme seiner Repräsentanten in Peking angekündigt. Wohl auch, weil sie müssen.
Der Grund: Traditionell ist es Aufgabe der nächsten Olympiastadt, die Fahne bei der Schlussfeier zu übernehmen. In Norditalien (Mailand und Cortina d’Ampezzo) finden vom 6. bis zum 22. Februar 2026 die nächsten Olympischen Winterspiele statt.