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„Damen-Skispringen zerstört“Althaus attackiert Weltverband nach erneutem Olympia-Drama

Katharina Althaus bei ihrem Versuch beim Team-Wettbewerb der Skispringer bei Olympia.

Katharina Althaus am Montag (7. Februar 2022) bei ihrem Versuch beim Team-Wettbewerb der Skispringer bei Olympia.

Das nächste Drama um das deutsche Skisprung-Team: Weil der Anzug von Katharina Althaus nicht regelkonform gewesen sein soll, wurde sie disqualifiziert, das Mixed-Team war draußen!

Nächstes Drama um Katharina Althaus! Die deutsche Top-Springerin wurde im Team-Wettbewerb am Montag (7. Februar 2022) nach einem tollen Satz auf 104 Meter disqualifiziert. Und damit war das deutsche Team raus aus dem Medaillentraum.

Der erste Durchgang hatte es in sich. Vor allem in den Anzügen. Denn zwei Medaillenanwärter flogen schon beim ersten Sprung aus dem Rennen: Sowohl Japan als auch Österreich waren schon früh aus dem Rennen, weil die ersten Springerinnen ihrer Mannschaften vom Ski-Weltverband FIS disqualifiziert wurden.

„Wir haben uns so darüber gefreut, dass wir einen zweiten Wettkampf hier bei Olympia haben. Die FIS hat das mit dieser Aktion zerstört. Ich finde, die haben das Damen-Skispringen zerstört“, sagte die 25 Jahre alte Oberstdorferin am Montagabend: „Ich weiß nicht, was die damit bezwecken wollen.“

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Olympia-Aus: Sara Takahashi weinte bittere Träne

Sowohl bei der Japanerin Sara Takahashi als auch bei der Österreicherin Daniele Iraschko war der Skianzug nicht regelkonform, ihre Sprünge zählten nicht und die Teams hatten keine Möglichkeit mehr, in den Kampf um Edelmetall einzugreifen. „Unsere Namen stehen jetzt alle da, wir haben einfach die Arschkarte gezogen. Damit macht man Nationen kaputt, Förderungen, und den ganzen Sport unfair“, sagte Althaus über ihre Leidensgenossinnen.

Vor allem Takahashi weinte im Auslaufbereich bittere Tränen, wurde von Betreuern gestützt von der Anlage geführt. Sie hatte zuvor einen fantastischen ersten Sprung abgeliefert.

Aber da war sie nicht allein: Vor allem die beiden überragenden Springerinnen dominierten ihre Konkurren: Althaus (25, 104 Meter) und ihre Einzel-Bezwingerin, die Slowenin Ursa Bogataj (106 Meter), machte Riesensätze. Zum Vergleich: Die erste deutsche Springerin Selina Freitag (20), die den Vorzug vor Juliane Seyfahrt bekam, kam auf 88 Meter.

Olympia-Schock: Katharina Althaus disqualifiziert

Doch dann auch der Schock bei der Deutschen: Disqualifikation! ZDF-Experte Toni Innauer: „Für mich ist das unglaublich, dass hier reihenweise die Springerinnen rausgenommen werden. Mir scheint das eine Flucht nach vorne des Ski-Verbandes. Das ist ganz, ganz bitter. Es werden die großen Namen bei Olympischen Spielen disqualifiziert.“

Die FIS war in den letzten Wochen kritisiert worden, weil sie nicht hart genug durchgreifen würden. Innauer: „Jetzt haben sie plötzlich auf scharf gestellt. Aber dass die Frauen auch immer sehr große Anzüge tragen, das sehe ich auch.“

Frauen-Trainer Maximilian Mechler: „Bei der Kata war es der Anzug, der anscheinend zu groß war. Mehr Informationen haben wir nicht.“ Männer-Trainer Stefan Horngacher: „Jetzt fangen sie bei Olympia an, genauer zu messen. Das ist ein Kasperle-Theater, das ist nicht im Sinne des Sportes. Die anderen Springer sind im Einzel noch mit den Anzügen gesprungen, da hat es gepasst und jetzt plötzlich nicht mehr.“

Damit war Deutschland ganz raus dem Rennen, Karl Geigers toller Sprung nutzte nichts mehr, das Team kam als Neunter nicht in das Finale der besten Acht. „Ich hatte mich über meinen Sprung so gefreut. Das ist eine harte Nummer. Diese Entscheidungen verstehe ich nicht“, sagte Geiger. „Irgendwas ist da komisch.“

Der nächste Althaus-Schock! Am Samstag war sie mit nur 2,2 Punkten Rückstand auf ihre slowenische Kollegin Ursa Bogataj (26) an Gold vorbeigeschrammt. Nun das Aus des Teams. Horngacher: „Ich bin enttäuscht. Wir haben sehr gute Sprünge gezeigt, das ist das Positive. Aber wir müssen überlegen, wie lange wir das Theater hier noch mitmachen.“

DSV-Teammanager Horst Hüttel: „So macht man einen Sport kaputt“

Die olympische Premiere des Mixed-Wettbewerb wurde so zur Farce. Horst Hüttel (53), Teammanager für das Skispringen und die Nordische Kombination, war stinksauer: „Es geht um drei Top-Athletinnen. Alle schwören, dass sie nichts anders gemacht haben, als in den anderen Wettbewerben. Katharina war über 20 Minuten in der Kontrolle, sie hatte das Gefühl, dass so lange gemessen wurde, bis irgendwas gefunden wurde.“

Im zweiten Durchgang erwischte es dann noch eine Norwegerin. Die Ratlosigkeit stand dem Funktionär ins Gesicht geschrieben. Hüttel: „Irgendwas muss heute anders gelaufen sein. Der finnische Kontrolleur, der normalerweise nur bei den Männern dabei war, war heute bei den Frauen dabei. Wir können nicht einordnen, woran das jetzt lag. Verstehen tut das keiner. Kata war total aufgelöst. So kann man einen Sport auch kaputt machen.“