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„Sehr, sehr wichtig“Geschlechts-Vorwürfe gegen Olympia-Boxerin: Großer Irrtum jetzt offiziell aufgeklärt

Olympia-Boxerin Imane Khelif nach ihrem Kampf gegen die Italienerin Angela Carini.

Olympia-Boxerin Imane Khelif am Donnerstag (1. August 2024) nach ihrem Kampf gegen die Italienerin Angela Carini.

Der Rummel um Boxerin Imane Khelif wird bei Olympia immer größer, nach ihrem ersten Sieg schossen sich auch viele Prominente auf die Algerierin ein. Das IOC hat einen großen Irrtum daher offiziell aufgeklärt.

Ihr Name bestimmte am Donnerstag (1. August 2024) die Olympia-Schlagzeilen: Boxerin Imane Khelif (25), bereits vor ihrem nach 46 Sekunden gewonnenen Kampf gegen die Italienerin Angela Carini (25) heiß diskutiert, ist nach dem Auftakt-Erfolg in der Klasse bis 66 Kilo noch mal mehr in den Fokus gerückt.

„Ich habe keine Angst. Wenn sie oder er ein Mann ist, wird mein Sieg nur noch größer sein“, stichelte die Ungarin Anna Luca Hamori (23) vor ihrem Viertelfinal-Duell gegen die Algerierin. Deren Teilnahme steht wegen zu hoher Testosteron-Werte in der Kritik. Außerhalb von Paris wurde die Personalie Khelif allerdings in noch deutlich schärferem Ton debattiert.

IOC äußert sich zu Olympia-Boxerin Imane Khelif

Die Aufregung um das Geschlecht der algerischen Boxerin hatte längst höhere Ebenen erreicht. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mischte sich ein, Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling natürlich auch.

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Regina Halmich, jahrelang das Aushängeschild des deutschen Frauenboxens, äußerte sich nach dem Kampf gegen Carini via Instagram, Alice Schwarzer in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Der einheitliche Tenor: Maximaler Skandal! Hier schlägt ein Mann auf Frauen ein.

Seit Tagen wird in Paris bereits über die Boxerinnen Khelif, Fünfte vor drei Jahren in Tokio, und Lin Yuting (28) aus Taiwan, die bei Olympia in der Klasse bis 57 kg boxt, diskutiert. Beide waren vom Weltverband IBA auf Grundlage eines nicht näher spezifizierten Geschlechtertests für die WM 2023 disqualifiziert worden.

Da die IBA vom Internationalen Olympischen Komitee unter anderem wegen Korruption ausgeschlossen ist, organisiert das IOC selbst die Wettbewerbe. Das war in Tokio so, und das ist noch heute so. Auch die Teilnahmebedingungen sind dieselben geblieben, und zwar die aus dem Jahr 2016, als die IBA in Rio ein skandalöses Turnier veranstaltete.

Und so dürfen Khelif und Lin in Paris starten und das IOC schlägt sich mit einem Thema herum, das unter anderem der Leichtathletik-Weltverband World Athletics längst abgeräumt hat.

IOC-Sprecher Mark Adams betonte am Mittwoch mit Nachdruck, dass die beiden Boxerinnen „voll teilnahmeberechtigt“ sind. „Sie sind Frauen, sie waren in Tokio dabei. Ich glaube, wir haben die Verantwortung, das runterzukochen und nicht in irgendeine Hexenjagd zu verwandeln“, sagte er.

Im Namen des Internationalen Olympischen Komitees klärte er dann auch noch einen großen Irrtum auf, der seit Tagen kursiert. Immer wieder werden beide Boxerinnen als Trans-Athletinnen bezeichnet – was sie nicht sind.

In beiden Fällen hatte es keine Geschlechtsumwandlung oder die Einnahme von Hormonen gegeben, stattdessen sind beide Frauen mit von Natur aus erhöhten Testosteronwerten. Als vergleichbares Beispiel gilt die zweimalige Leichtathletik-Olympiasiegerin Caster Semenya (33). Das grundsätzliche Problem des deutlichen Leistungsunterschieds ändert das zwar nicht, die Unterscheidung ist dennoch wichtig.

IOC-Sprecher Adams betonte daher noch einmal ausdrücklich: „Es geht hier nicht, das sollte jedem klar sein, um eine Transgender-Frage. Ich weiß, dass Sie das wissen, aber ich denke, dass darüber falsch berichtet wurde. Und ich denke, es ist sehr, sehr wichtig zu sagen, dass es sich nicht um ein Transgender-Problem handelt.“ (dpa/sid/bc)