Bei ihrem Olympiasieg in Paris sorgt Geherin Jiayu Yang nicht nur mit ihrem Sololauf über 14 Kilometer für einen Hingucker. Ihren Bauchnabel hatte die Chinesin mit Tape abgeklebt. Aber was steckt dahinter?
Rätsel um Pflaster-AthletinParis-Olympiasiegerin klebt sich im Wettkampf den Bauchnabel ab
von Béla Csányi (bc)
Dieser Sololauf zu Gold wirkte beinahe wie ein Spaziergang! Geherin Jiayu Yang (28) hat sich am Donnerstag (1. August 2024) über 20 Kilometer zur Olympiasiegerin von Paris gekrönt. Ab Kilometer sechs war sie alleine unterwegs, brachte Platz eins am Ende in 1:25,54 Stunden über die Ziellinie.
2021 in Tokio hatte die Chinesin Gold noch verpasst, dabei war sie mit dem wenige Monate zuvor erzielten Weltrekord nach Japan gereist und galt entsprechend als heiße Gold-Kandidatin. Vielen Zuschauerinnen und Zuschauern blieb sie trotz Platz zwölf im Gedächtnis, Grund dafür war vor allem ihr auffällig abgeklebter Bauchnabel. Den gab es nun auch bei den diversen Einzelaufnahmen bei ihrem Solo-Sieg in den Straßen von Paris zu bestaunen.
Olympiasiegerin Jiayu Yang klebt auch in Paris ihren Bauchnabel ab
Bei allen Wettkämpfen, egal ob heimische Meisterschaften, Asienspiele oder Olympia, ist Yang schon von weitem gut erkennbar und von ihrer Konkurrenz daher deutlich zu unterscheiden.
Wer Yangs Auftritte aber nur gelegentlich verfolgt, rätselt schnell, was hinter dem abgeklebten Bauchnabel steckt. Diesmal schauten besonders viele, weil Yang über mehr als zwei Drittel des Rennens ganz alleine unterwegs und daher besonders im Fokus der TV-Kameras war.
Auf ihrer Körpermitte prangte deutlich sichtbar rosafarbenes Tape-Band. Ihr Markenzeichen hatte die Chinesin auch während ihres Weltrekords bei den chinesischen Landesmeisterschaften im Gehen im März 2021 in Huangshan getragen. Damals sogar besonders auffällig in knalligem Rot.
Der Nachrichtenagentur Xinhua zufolge ist das Pflaster Yangs Erfolgsrezept. Früh in ihrer Karriere habe die Athletin, die aus der Region der Inneren Mongolei im Norden Chinas stammt, während Trainingseinheiten und Wettkämpfen über Magenkrämpfe und Übelkeit geklagt. Teilweise gar so heftig, dass sie sich übergeben musste.
Damals keimte in ihr ein irrer Verdacht auf: Wind sei durch den Bauchnabel eingedrungen und ihr im wahrsten Sinnes des Wortes auf den Magen geschlagen. Ob Aberglaube oder nicht, seit Yang auf die Klebe-Strategie vertraut, gibt es statt der Probleme regelmäßige Erfolge. Olympia-Gold in Paris war jetzt die Krönung ihrer Bilderbuch-Karriere.
Bereits 2017 gewann Yang als damals 21-Jährige in London WM-Gold, nach ihrem Vorjahres-Sieg in Hangzhou war sie in Paris außerdem als amtierende Asienmeisterin angereist. Den kurz vor Olympia 2021 aufgestellten Weltrekord von 1:23,49 Stunden hat bis heute niemand unterboten.