Nach Rang zwei im Training konnte sich Kira Weidle berechtigte Hoffnungen auf eine Medaille bei der Olympia-Abfahrt machen. Aber die Deutsche verlor im letzten Abschnitt zu viel und landete auf Platz vier.
Medaillen-Traum vorbeiNach Rang zwei im Training: Weidle bei Olympia-Abfahrt auf undankbarstem aller Plätze
Medaillentraum geplatzt! Nichts war es für Kira Weidle (25) am Dienstag (15. Februar 2022) mit Edelmetall in der Abfahrt der Olympischen Spiele in Peking. Die Deutsche landete am Ende nur auf dem undankbaren vierten Platz, hatte sich nach einem starken Training noch große Hoffnungen gemacht.
Weidle war auf der Olympia-Strecke gut im Rennen, verlor dann erst zwischen der letzten Zwischenzeit und dem Ziel schlagartig viel Zeit. Am Ende stand dann der vierte Rang, ihr Rückstand auf die drittplatzierte Italienerin Nadia Delgado betrug 0,14 Sekunden. Ihre Kollegin Lena Dürr hatte sich vor ein paar Tagen im Slalom (sogar nach Führung im ersten Durchgang) ebenfalls mit dem vierten Platz abfinden müssen.
Kira Weidle nur vierte in der Abfahrt: „Hätte man besser machen können“
„Vierzehn Hundertstel ist halt doch ein Stück“, sagte eine niedergeschlagene Weidle im ZDF und ergänzte: „Es sollte einfach nicht sein. Hätte man besser machen können.“
Corinne Suter aus der Schweiz schnappte sich ein Jahr nach ihrem Sieg bei der WM auch in Peking Gold. Suter siegte mit 0,16 Sekunden Vorsprung vor Sofia Goggia aus Italien. Die Olympiasiegerin von 2018 war trotz einer schweren Knieverletzung, die sie drei Wochen zuvor bei einem Sturz in Cortina d’Ampezzo erlitten hatte, an den Start gegangen.
Am Montag fuhr Weidle im Abschlusstraining noch auf Platz zwei, machte sich berechtigte Hoffnungen auf eine Medaille. „Da war ja noch eine schneller“, lachte sie da noch: „Grundsätzlich stimmt das Gefühl. Ich war noch nicht bei 100 Prozent, da ist noch Zeit drin. Von der Körpersprache kann ich auch noch ein bisschen zulegen. Es war noch nicht 100 Prozent Attacke.“ Das war es dann leider auch am Dienstag nicht.
Abfahrt bei Olympia: Kira Weidle mischt ganz vorne mit
Dabei fühlte sich die deutsche Skirennfahrerin richtig wohl auf der olympischen Abfahrt. Im ersten Abfahrtstraining bei den Olympischen Winterspielen von China hatte sie schon am Samstag (12. Februar) einen überzeugenden zweiten Platz belegt. „Ich bin fit. 100 Prozent fit“, sagte die 25 Jahre alte Stuttgarterin, die für den Skiclub Starnberg aktiv ist, nach ihrem Lauf. „Ich hoffe natürlich, dass ich vorne mitspielen kann.“ Schneller als Weidle war da nur die Schweizerin Priska Nufer.
Weidle drückte ihr Selbstbewusstsein schon Tage vor der Abfahrt aus: „Eine Medaille ist immer drin. Eine WM oder ein Großereignis schreibt seine eigenen Regeln, und da ist man für jede Überraschung gut, das hat man letztes Jahr gesehen“, meinte die Rennfahrerin, die vor einem Jahr in Cortina d’Ampezzo überraschend WM-Silber in der Abfahrt gewonnen hatte. In Cortina finden 2026 die nächsten Olympischen Winterspiele statt.
Das ist Kira Weidle: Stationen ihrer Karriere
- 24. Februar 1996 geboren in Stuttgart
- 2000 Familien-Umzug nach Nordrhein-Westfalen, 2001 Umzug nach Starnberg
- Mit 2 Jahren stand sie erstmal auf Skiern
- 2015 gewann sie die Deutsche Junioren-Meisterschaft in der Abfahrt und im Super G
- 2017: Bronze bei der Junioren-WM in der Abfahrt in Are
- 2018: Platz elf in der Abfahrt bei Olympia in Pyeongchang
- 2021: WM-Silber in der Abfahrt in Cortina
Silber-Medaillengewinnerin Goggia verbesserte sich dagegen vom Training bis in den Wettkampf immer mehr. Beim Training am Samstag meldete sich die Italienerin nach ihrer Verletzung mit einem zwölften Platz zurück. Am Montag war sie schon Vierte. Im Wettkampf wurde es dann Platz zwei! (sid/dpa/ubo/tsc)