Emotionaler Abschied von den Paralympics: ARD-Kommentator war am Sonntag bei der Schlussfeier zum allerletzten Mal bei Sommer- oder Winterspielen im Einsatz.
Kommentator hört aufTV-Experte will ARD-Kollegen nicht gehen lassen: „Die Athleten werden dich vermissen“
Die Paralympischen Spiele sind mit einer fröhlichen Schlussfeier zu Ende gegangen. In der ARD kam zum Abschied aber Wehmut auf – denn ein Kommentator war zum letzten Mal am Mikro dabei.
Thomas Braml, der seit 1992 für die ARD von den Paralympics berichtet, hört auf.
Experte zu Kommentator: „Du warst die Stimme der Paralympics“
Während im Stade de France noch die letzten Takte des „Daft Punk“-Klassikers „One More Time“ zu hören war, richtete Braml seine Abschiedsworte an die Zuschauerinnen und Zuschauer und an seinen Co-Kommentator Heinrich Popow.
„Heinrich, auf ein weiteres Mal. L.A. 2028. Die Vorfreude ist jetzt schon riesig. One more time“, sage Braml in Bezug auf die nächsten Spiele in Los Angeles. „Für mich heißt es Abschied nehmen nach 32 Jahren und 18 Paralympics. Ich sage Ihnen danke fürs Zuhören und danke dir für diesen wundervollen Abend im Stade de France.“
Der zweimalige Paralympics-Sieger und ehemalige Para-Leichtathlet Heinrich Popow wurde daraufhin emotional. „Auch ein Dankeschön von meiner Seite, Thomas. Vielen, vielen Dank. Wir Athleten lieben dich“, sagte Popow und ließ ein großes Lob folgen: „Du warst die Stimme der Paralympics. Es war mir eine Ehre, heute an deiner Seite zu sein.“
Der ARD-Experte wollte seinen Kollegen vom Saarländischen Rundfunk gar nicht gehen lassen – und setzt offenbar darauf, dass Braml den Paralympics als Zuschauer treu bleiben wird.
„Du wirst nicht weg sein, wir wollen dich bei uns behalten“, so Popow. „Vielen Dank für alles, was du für uns getan hast. Die Athleten werden dich vermissen.“ Braml berichtete in seiner langen Reporter-Karriere nicht nur von den Paralympics, sondern auch zahlreichen weiteren Sport-Veranstaltungen.
Zuvor hatte es auch im Innenraum des Stadions emotionale Momente gegeben. „Bei den Spielen, die wir gemeinsam erlebt haben, ging es um Sport, es ging um Rekorde“, sagte der Chef des Organisationskomitees, Tony Estanguet. „Aber vor allem war es eine von Begegnungen geprägte Geschichte. Die Art von außergewöhnlichen Begegnungen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Niemand möchte, dass diese Spiele enden.“
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Der dreimalige Kanu-Olympiasieger hatte sowohl die Olympischen Spiele als auch die Paralympics federführend organisiert und wurde von den 64.000 Zuschauern und Zuschauerinnen in der Arena mit Sprechchören gefeiert. An die Athleten und Athletinnen gerichtet sagte Estanguet: „Ihr habt diese paralympische Revolution eingeleitet, jetzt gibt es kein Zurück mehr.“
Präsident Andrew Parsons vom Internationalen Paralympischen Komitee sah sich darin bestätigt, dass die Spiele eine „Revolution der Inklusion“ auslösen könnten. „Auf Wertschätzung und Beifall müssen nun Akzeptanz und Handeln folgen“, sagte der brasilianische Funktionär. (mit dpa)