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Medaillen-Diskussion in der ARDParalympics-Expertin widerspricht Moderatorin: „Du weißt es nicht“

Paralympics in der ARD: Moderatorin Stephanie Müller-Spirra und Expertin Kirsten Bruhn im Gespräch.

Paralympics in der ARD: Moderatorin Stephanie Müller-Spirra (r.) und Expertin Kirsten Bruhn am Donnerstag (29. August 2024) im Gespräch.

Die Paralympics in Paris laufen – und auch ARD und ZDF berichten ausführlich von den Spielen in Paris. Das Thema Medaillen wurde im Studio gleich mal intensiv diskutiert.

von Béla Csányi  (bc)

Selbes Studio, aber andere Wettbewerbe: ARD und ZDF haben für die am Mittwoch (28. August 2024) eröffneten Paralympischen Spiele erneut ihr Olympia-Quartier in Paris direkt unterhalb des Eiffelturms bezogen. Von dort berichten die Sender während der bis zum 8. September andauernden Wettkämpfe.

Die Besetzung im Studio ist allerdings eine andere, am Donnerstag etwa führte Stephanie Müller-Spirra (41) durch die Übertragung in der ARD. Im Gespräch mit Expertin Kirsten Bruhn (54) wurde sie dabei besonders in Sachen Medaillen aufgeklärt.

Paralympics-Expertin klärt in der ARD über Medaillen-Druck auf

Bruhn, dreifache Goldmedaillengewinnerin im Schwimmen (jeweils über 100 Meter Brust) berichtete zunächst auch über den Stress, den die Medaillen-Kämpfe für sie bedeutet hätten. Genießen habe sie die Rennen wegen der Anspannung nicht können, die Freude kam vielmehr erst, als es wieder aus dem Becken ging.

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Ihre Gefühlslage rund um die jetzigen Schwimm-Wettkämpfe, die sie als Expertin begleiten darf, beschrieb Bruhn daher als gelöst: „Es ist Aufregung, aber auch Freude, dass ich nicht diejenige bin, die sich in die Hosen macht.“

Als Müller-Spirra über die Erfahrung von Deutschlands diesjähriger Medaillen-Kandidatin Verena Schott (35) sprach, griff Bruhn allerdings ein.

„Wie Medaillen gewinnen geht, weiß sie“, mutmaßte die Moderatorin angesichts von Schotts bisheriger Bilanz mit einmal Silber in London (2012) und zweimal Bronze in Tokio (2021). Ihre Expertin konterte umgehend mit einem entschiedenen „Nein!“ Was genau sie damit meinte, führte sie anschließend genauer aus.

„Auch wenn du schon welche bekommen hast, du weißt es nicht“, berichtete sie aus der eigenen Erfahrung mit insgesamt elf Medaillen bei drei Paralympics-Ausgaben: „Du versuchst es dann einfach wieder hinzukriegen. Aber das Wissen, wie man Medaillen gewinnt – das ist ein Satz, der hat für mich ganz, ganz viele Widersprüche.“

Auf diese Feststellung reagierten beide im lockeren Gespräch mit einem lachen, Müller-Spirra versprach über den angemerkten Satz außerdem scherzhaft: „Okay, den werde ich direkt aus dem Kopf streichen.“

Gleich im Anschluss klärte Bruhn aber einen weiteren Irrtum der Moderatorin auf, die zum Thema Medaillen gestand: „Das heißt, eine Medaille nimmt nicht wirklich Druck für die nächsten Wettkämpfe? Ich habe immer gedacht, dass man denkt: ‚Ich bin jetzt beruhigt, ich habe schon eine Medaille im Gepäck.‘“

Bruhn verdeutlichte daraufhin: „Das ist auch immer ein Jargon von Journalisten. Es geht nicht wirklich nur um Medaillen, es geht um Bestzeiten. Und wenn dabei eine Medaille rauskommt, ist das dieses Sahnehäubchen. Aber der Fokus, würde ich jetzt mal behaupten, ist längst nicht bei jedem auf einer Medaille. Das wäre bei vielen utopisch, das muss man auch immer wieder betonten. “