Deutschland greift am Donnerstag nach Olympia-Gold im Hockey, die Schiedsrichter-Leistung beim Viertelfinale gegen Argentinien war zuvor aber nicht gerade Olympia-würdig. Das ärgerte ARD-Kommentator Christian Blunck.
Pfeifkonzert bei Deutschland-SiegARD-Kommentator tobt nach Olympia-Krimi: „Es ist nicht zu fassen!“
von Béla Csányi (bc)
Was für ein Hockey-Krimi! Bis zur letzten Sekunde musste Deutschland im Olympia-Viertelfinale um den Sprung in die Vorschlussrunde zittern, ehe am Sonntagabend (4. August 2024) der knappe 3:2-Sieg endlich unter Dach und Fach war. Das Duell verlief ähnlich dramatisch wie das folgende 3:2 gegen Indien im Halbfinale am Dienstag (6. August).
Gegen die giftigen Südamerikaner musste die DHB-Auswahl alles aufbieten, um ihrer Favoritenrolle auf dem Weg zur ersehnten Medaille gerecht zu werden. ARD-Kommentator Christian Blunck (56) musste vor dem erleichterten Jubel nach Spielschluss aber noch einmal ordentlich Dampf ablassen.
Hockey-Krimi mit vielen Schiri-Fragezeichen bei Olympia
Die Tore für die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes, die im Finale am Donnerstag (8. August 2024/ 19 Uhr) auf die Niederlande trifft, erzielten Teo Hinrichs (9. Minute), Gonzalo Peillat (24.) und Justus Weigand (54.).
Für Argentinien glichen Maico Casella (11.) und Agustin Mazzilli (48.) zwischenzeitlich aus. Zuletzt stand Deutschland bei Olympia in Sydney 2000 nicht im Halbfinale und belegte nur den fünften Platz. Bei den Sommerspielen in Tokio 2021 musste sich das Team mit Platz vier begnügen.
In den finalen Minuten warf Argentinien alles nach vorne, das Spiel wurde unruhiger – und das Schiedsrichter-Duo aus Ozeanien wirkte zunehmend überfordert. Als Kapitän Mats Grambusch eine Gelbe Karte sah, platzte es aus Kommentator Blunck heraus.
„Es ist nicht zu fassen!“, polterte er: „Die beiden Unparteiischen aus Australien und Neuseeland, Newman und Tomlinson, mit einer ganz schwachen Leistung. Und das ist tatsächlich objektiv und nicht mit einer deutschen Brille, die man natürlich gerne trägt.“
Ihn störte nicht nur der Verweis von Grambusch auf die Strafbank, auch die generelle Linie fehlte dem früheren Hockey-Spieler: „Das war eine von vielen Fehlentscheidungen, die wir schon erlebt haben in dieser Partie.“
Als kurz darauf die Wiederholung des praktisch nicht vorhandenen Fouls von Grambusch gezeigt wurde, legte Blunck nach: „Und wir sehen es hier, da war überhaupt nichts. Eine lächerliche Entscheidung des Unparteiischen, muss man auch hier ganz klar beim Namen nennen.“
Das Publikum im Stade Yves-du-Manoir in Colombes quittierte die Schiedsrichter-Leistung noch vor Spielende mit einem entrüsteten Pfeifkonzert, die deutschen Spieler wirkten mit jeder Entscheidung der Unparteiischen ratloser. In den Schlusssekunden schaltete sich der Videobeweis dann auch noch mehrfach ein.
Im ARD-Interview nach dem Spiel zeigte sich auch Siegtorschütze Justus Weigand (24) ratlos über die Spielleitung und die Zusammenarbeit mit dem Videoschiedsrichter: „Letztendlich kann man da gar nicht so reinschauen, was der Videoschiedsrichter macht. Wir wissen bei manchen Aktionen gar nicht, was da los war oder was da gepfiffen wurde.“ (mit dpa)