„Sven ist fast schon sprachlos, oder?“Hannawald ringt in ARD-Übertragung mit den Worten

Pius Paschke fliegt der Konkurrenz im Skispringen davon – und Sven Hannawald ringt in der ARD im Gespräch mit Lea Wagner nach den richtigen Worten.

von Béla Csányi  (bc)

Steuert Deutschland etwa auf ein neues Skisprung-Märchen zu? Noch steckt die Saison der Schanzen-Asse in den Kinderschuhen, aber die ersten Weltcup-Sprünge wecken große Hoffnungen.

Pius Paschke (34) führt das Gesamt-Ranking deutlich an, gewann am Sonntag (8. Dezember 2024) im polnischen Wisla das zweite Springen des Wochenendes. Beim ersten Wettkampf tags zuvor flog er als Dritter ebenfalls aufs Podium. In die Vierschanzentournee könnte er als Nummer eins der Welt gehen – mit entsprechenden Träumen vom ersten deutschen Sieger seit Sven Hannawald (50) im Jahr 2002

Sven Hannawald: „Dass ich sprachlos bin, gibt es selten“

Der einstige deutsche Wintersport-Held begleitet die Skisprung-Übertragungen in der ARD inzwischen als Experte an der Seite von Moderatorin Lea Wagner (30) – und ist teilweise genauso emotional dabei wie noch zu aktiven Zeiten.

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„Sven ist fast schon sprachlos, oder?“, bemerkte Wagner an den früheren Weltklasse-Springer gewandt. Und der rang in der Bewertung von Spätstarter Paschke zunächst tatsächlich nach den richtigen Worten: „Es gibt Zeiten, wo ich keinen Bock habe, zu reden. Dass ich sprachlos bin, gibt es selten. Aber heute weiß ich nicht, was ich sagen soll.“

Anschließend führte Hannawald wieder gewohnt wortgewandt aus, was ihn an Paschkes Sieg-Performance in Polen so sehr beeindruckt hatte: „Ich bin einfach so überrascht, was dann noch mal mit sichtbar mehr Lockerheit, aber gleichzeitig mehr Energie machbar ist. So ein sensationeller Sieg, Wahnsinn!“

Hannawald war es zu Beginn des Jahrtausends als erstem Athleten überhaupt gelungen, alle vier Springen einer Tournee für sich zu entscheiden. Entsprechend konnte er aus eigener Erfahrung nachvollziehen, wie Paschke aktuell seinen Höhenflug erlebt.

Sven Hannawald und Lea Wagner am Sonntag (8. Dezember 2024) während der Skisprung-Übertragung in der ARD.

Sven Hannawald und Lea Wagner am Sonntag (8. Dezember 2024) während der Skisprung-Übertragung in der ARD.

„Man kennt es schon, dass du an den Punkt kommst, wo du dich ein bisschen in den Rausch reinspringst und denkst: Das mache ich auch noch und dann funktioniert das auch noch. Und dann wird es noch extremer, wie das alles funktioniert“, führte Hannawald weiter aus.

Von der Malinka-Schanze war Paschke in sensationeller Form auf 136,0 und 133,5 Meter gesprungen, mit 298,6 Punkten lag er umgerechnet fast fünf Meter vor dem zweitplatzierten Österreicher Jan Hörl (290,1). Dessen Landsmann Stefan Kraft (286,1) kam auf Platz drei.

Kein Wunder, dass auch Bundestrainer Stefan Horngacher (55) in der ARD jubelte: „Da kann man nur den Hut ziehen. Pius ist, wie er ist. Und er springt auf ausgezeichnetem Niveau.“