Die Kritik an dem Ausschluss russischer Athleten durch den französischen Jugend-Coach Simon Fourcade hat den ukrainischen Biathleten Dmytro Pidrutschnyj zu einer harten Attacke gegen ihn und seinen Bruder, Olympiasieger Martin Fourcade, gebracht.
„Fahrt zur Hölle“Wegen Russland-Aussage: Ukrainischer Biathlet geht auf Fourcade-Brüder los
Der Krieg in der Ukraine macht auch vor dem Sport nicht halt. Nun attackierte der ukrainische Biathlet Dmytro Pidrutschnyj (30) Frankreichs Star Martin Fourcade (33) sowie Bruder Simon Fourcade (37) nach einem Interview des älteren der beiden Brüder hart.
„Martin und Simon, fahrt zur Hölle. Ich hoffe, dass eure Kinder niemals den Schmerz spüren werden, den ukrainische Kinder erfahren haben“, schrieb er unter anderem auf Instagram. Empört hatten Pidrutschnyj, der wie andere Sportler in seinem Heimatland in der Armee gegen die russischen Invasoren kämpft, Aussagen Simon Fourcades beim russischen TV-Sender Match. Dort hatte dieser den sportlichen Ausschluss der Russen als „großen Fehler“ bezeichnet.
Simon Fourcade zerschnitt die französische Flagge
Zudem hatte der Chefcoach der französischen Biathlon-Junioren bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Junioren-WM in Soldier Hollow (USA) aus Protest gegen das russische Flaggenverbot eine Frankreich-Flagge zerschnitten und sie an die Wachskabine der Russen geklebt, die erst bei der WM von ihrem Startverbot erfuhren.
„Es tut mir leid, dass ich in der NOC-Kommission für Martin gestimmt habe und dass sich so großartige Athleten als beschissene Leute herausgestellt haben“, schrieb der 30-jährige Pidrutschnyj.
Der fünfmalige Olympiasieger, der bei den Olympischen Winterspielen in Peking in die IOC-Athletenkommission gewählt wurde, schrieb als Antwort bei Instagram: „Ich verstehe deine Wut und Traurigkeit, aber erlaube dir nicht, jemanden zu beleidigen, weil du nicht einverstanden bist, was sein Bruder gesagt hat! Falls du es vergessen hast, mein Name ist Martin und ich habe in letzter Zeit kein Interview gegeben!“
Auch Simon Fourcade äußerte sich in den Sozialen Medien, in denen er viele Hasskommentare erhalten habe: „Ich unterstütze keinen Krieg und ich unterstütze keine russische Regierung!“ Zugleich bleibe er dabei, dass der Ausschluss der russischen Sportler „völlig kontraproduktiv und eine große Heuchelei“ sei.