Viktoria verspielt spät den SiegBittere Premiere für neuen Trainer Zillken
Wiesbden – Diesen 25. Januar wird Daniel Zillken so schnell nicht vergessen. Der eigentliche Scout von Viktoria Köln musste während der 90 Minuten beim Zweitliga-Absteiger SV Wehen-Wiesbaden eine wahre Achterbahnfahrt über sich ergehen lassen.
- Viktoria Köln holt Punkt in Wiesbaden
- Daniel Zillken feiert seine Premiere als Trainer
- Viktoria Köln kassiert späten Ausgleich
Zweimal geführt, zweimal den Ausgleich hinnehmen müssen. Am Ende kassierten die Gäste in der 87. Minute den bitteren Ausgleich zum 2:2 durch Maurice Malone. So vergab die Elf damit nach der Entlassung von Pavel Dotchev am Sonntag den so wichtigen Befreiungsschlag im Abstiegskampf der Dritten Liga. In den letzten zwölf Partien gab es für die Viktoria nur einen Dreier zu bejubeln.
„Wenn man so spät den Ausgleich bekommt, ist es ärgerlich. Wir haben alles rausgehauen. Es war ein gutes Spiel und wir sind in der Lage, guten Fußball zu bieten. Es war ein Spiel, dass in beide Richtungen hätte fallen können“, analysierte Zillken. „Es geht jetzt darum, dass wir eine gewisse Kompaktheit reinbekommen.“
Dabei sahen die Gäste zuvor wie der sichere Sieger aus, nachdem Lucas Cueto das 2:1 markiert hatte. Der ehemalige Spieler des 1. FC Köln ließ neun Minuten vor dem Ende vier Wiesbadener wie Slalomstangen stehen und spitzelte den Ball auch noch an Keeper Tim Boss vorbei über die Torlinie – nach dem Treffer gab es bei den Kölnern kein Halten mehr.
Jedoch freute sich das Team von der Schäl Sick zu früh.
Zillken war seine Premiere forsch angegangen und hatte mit Marcel Risse, Timmy Thiele und René Klingenburg drei offensive Leute gebracht. Der Lohn war die Führung durch Jeremias Lorch.
Ausgerechnet der ehemalige Wiesbadener (58 Spiele für den SVWW in drei Jahren) fälschte einen Schuss von Simon Handle unhaltbar für den früheren Fortuna-Keeper Boss zum 1:0 ab.
Viktoria Köln bekommt keinen Elfmeter
Danach blieb die Pfeife von Schiedsrichter Alexander Sather stumm, als Patrick Koronkiewicz im Wiesbadener Strafraum gefoult wurde. „Den Elfmeter muss man geben“, analysierte Viktorias Sportleiter Marcus Steegmann gefrustet. Zumal Thiele auch noch am Pfosten scheiterte.
In der zweiten Halbzeit erhöhten die Hausherren das Risiko, schafften durch Philipp Tietz nach einem Stellungsfehler von Abwehrspieler Sead Hajrovic den Ausgleich und klauten in der dramatischen Schlussphase der Viktoria noch den sicher geglaubten Sieg.
„Ich hätte gerne drei Punkte mitgenommen, deshalb bin schon ein wenig enttäuscht“, gab Cueto nach dem Remis zu. „Ich mache das Tor gut, schöner wäre der Sieg gewesen. Wir haben einen großen Kampf geliefert und teilweise richtig guten Fußball geboten. Es war ein guter Anfang. Jetzt müssen wir nur die Gegentore minimieren, dann sind wir auf einen guten Weg.“
Viktoria Köln hat Trainerentscheidung noch nicht getroffen
Auch dank Zillken! Steegmann äußerte sich auch noch einmal zu der Entlassung von Dotchev nach der Heimpleite gegen Waldhof Mannheim. „Die Entscheidung ist nicht über ein, zwei Tage gefallen, sondern ist ein Prozess gewesen. Leider blieben die Ergebnisse aus. Aus elf Spielen haben wir nur eines gewinnen können. Gegen Mannheim haben wir in der zweiten Halbzeit viele Dinge vermissen lassen. So mussten wir die letzte Patrone ziehen und Pavel Dotchev leider entlassen.“
Über einen Nachfolger will Steegmann in der Pause der Partie nicht sprechen: „Wir konzentrieren uns erstmal auf die Partie in Wiesbaden und Daniel Zillken ist derzeit unser Mann.“ Der ehemalige Coach des Bonner SC wird somit wohl auch am Samstag beim 1. FC Magdeburg an der Seitenlinie stehen.