Köln bereitet sich auf Risikospiele vorAngst vor Ausschreitungen? Verbot betrifft auch Nicht-Fußball-Fans

Ein Polizei-Beamter steht in Lille vor einem England-Fan.

Gerade bei den vorangegangenen Europameisterschaften 2016 und 2021 gab es Zusammenstöße zwischen englischen Fans und der Polizei. Das Foto zeigt einen Polizei-Einsatz in Lille am 15. Juni 2016.

Die Behörden haben zwei EM-Spiele besonders im Fokus – und setzen auf spezielle Sicherheitsmaßnahme. Die Folgen bekommen auch Personen zu spüren, die sich nicht für das Heim-Turnier interessieren.

von Daniel Thiel  (dth)

Die Fußball-Fans auf der ganzen Welt warten auf den Anstoß am Freitagabend (14. Juni 2024), um 21 Uhr beginnt das EM-Eröffnungsspiel zwischen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und Schottland.

Besonders in Köln wird gleichzeitig aber schon 18 Stunden weiter geblickt: Denn bereits das zweite Turnierspiel ist das erste, das im Müngersdorfer Stadion ausgetragen wird.

Reaktion auf Fan-Andrang – aus Angst vor Ausschreitungen in Köln?

Am Samstag (15. Juni, 15 Uhr) treffen die Schweiz und Ungarn auseinander. Dann werden sicherlich Tausende Fußball-Fans zu den offiziellen Public-Viewing-Veranstaltungen am Heumarkt und am Tanzbrunnen strömen.

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Die Vorfreude ist riesig – das Hauptaugenmerk der Behörden liegt aber auf zwei anderen Spielen. Der Großteil der Anhängerinnen und Anhänger, die in den kommenden Tagen und Wochen in Köln erwartet werden, kommen aus Schottland und England.

Mit bis zu 200.000 Briten wird kalkuliert. Für die Spiele der beiden britischen Teams – Schottland spielt am 19. Juni (21 Uhr) gegen die Schweiz, England am 25. Juni (21 Uhr) gegen Slowenien – wurden spezielle Vorkehrungen getroffen.

Zum einen gibt es für beide Spiele ein drittes offizielles Public Viewing am Konrad-Adenauer-Ufer, das wurde schon vor einigen Wochen öffentlich gemacht. Auch am Heumarkt stehen diese beiden Spiele unter besonderen Vorzeichen.

Denn wie EXPRESS.de erfuhr, müssen sich die Gastronominnen und Gastronomen am Heumarkt an den beiden Spieltagen auf andere Vorgabe einstellen. Während sie an den weiteren EM-Tagen wie üblich Stühle und Tische aufstellen dürfen, sind an den Tagen der Köln-Spiele von Schottland und England nur Stehtische in der Außengastronomie erlaubt.

Hier lesen: EM-Hotspot am Heumarkt in Köln: Zwei Sachen fallen jetzt schon auf

Bei den vorangegangenen Fußballturnieren waren immer wieder Fotos und Videos um die Welt gegangen, wie randalierende Fans Stühle und Tische auf Marktplätzen durch die Luft warfen. Das soll in Köln verhindert werden.

Kölner Heumarkt: An diesen Terminen gibt es Gerichte nur im Restaurant

Gerade für die Lokale, die im Regelfall eher auf den Verkauf von Speisen setzen, macht das einen großen Unterschied: Der Fokus an den beiden Spieltagen wird vielmehr darauf liegen, Getränke zu verkaufen.

Wer entspannt ein Schnitzel, Pizza oder andere Speisen genießen will, muss sich am 19. Juni und am 25. Juni in die Lokale setzen. Dennoch hoffen die Gastronominnen und Gastronomen am EM-Hotspot am Heumarkt in den vier Turnierwochen auf ein gutes Geschäft.

Der Public-Viewing-Bereich am Heumarkt bietet Platz für 7500 Zuschauerinnen und Zuschauer. Bei Überfüllung werden die Zugänge geschlossen.