Bereits zum 20. Mal fand die sogenannte Fastelovends Classic statt. Bei der Oldtimerrallye der Karnevalsgesellschaften geht es um den Spaß und um die gute Sache.
„Strich durch die Rechnung“Karnevals-Teams zeigen ihre Oldtimer – Stadt Köln sorgt vor Rallye für Ärger
Seit vielen Jahren steigt regelmäßig die Oldtimerrallye der Karnevalsgesellschaften. Unter dem Motto „E herrlich Laache em Jeseech“ fand am Sonntag (25. August 2024) bereits die 20. Fastelovends Classic statt.
Rund 90 Teams aus 25 Karnevalsgesellschaften machten bei der von den Altstädter und der Kölner Narren-Zunft organisierten Tour mit ihren automobilen Schätzen mit.
Über 140 Teams hatten sich um einen Platz bei der Oldtimerrallye beworben
Traditionell gab Jeanette Koziol, die Marie der Altstädter, den Startschuss mit den Worten: „Jecke, please start your engines.“ Zu den Raritäten zählten unter anderem ein DKW F2-700 Roadster, ein Jaguar SS100, oder der Rennsport-erprobte Porsche 904/6 von Georg Griesemann.
Sein Bruder und Präsident der Blauen Funken, Björn Griesemann, war ebenfalls mit von der Partie und nahm mit seinem Porsche Speedster zusammen mit seiner Ehefrau Antje an der Rallye teil. Im Minutentakt rollten die Wagen vom Schokoladenmuseum durch die Domstadt Richtung Bergisches Land, wo fünf unterhaltsame und sportliche Sonderprüfungen auf die Teams warteten.
Den krönenden Abschluss bildete der feierliche Zieleinlauf an der Galopprennbahn in Köln-Weidenpesch, wo jeder Teilnehmer mit einer Medaille belohnt wurde.
„Bei der Rallye wurden schon Freundschaften und Ehen geschlossen und vielleicht auch beendet“, erinnert sich lachend Organisator Andreas Juchem von der Narren-Zunft. „Im Vordergrund steht aber immer der Spaß und die Freude an den alten Autos. Und nicht zu vergessen: das karnevalistische Miteinander.“
Die Idee hatte Juchen 2005, heute ist die Fastelovends Classic eine der größten Oldtimer-Veranstaltungen in Köln. Um die begehrten Startplätze bewerben sich jedes Jahr an die 140 Teams. Um überhaupt eine Chance für einen der begehrten Startplätze zu haben, müssen die Fahrzeuge 30 Jahre und älter sein.
Die ältesten Schätzchen stammten aus den 1930er Jahren. Bei den Youngtimern können dagegen schon mal Jugenderinnerungen wach werden, wenn ein Opel Manta mit Fuchsschwanz oder eine Ente 2CV Model Charleston vorfährt.
„Wie in den Jahren zuvor geht es nicht um sportliche Geschicklichkeit, sondern um Spaß, Brauchtumspflege und die Freude an historischen Fahrzeugen“, waren sich Hans Kölschbach, Präsident der Altstädter und Thomas Brauckmann, Bannerhär der Kölner Narren-Zunft, einig. Zudem stand der karitative Gedanke im Mittelpunkt. In diesem Jahr gingen jeweils 777 Euro an die Aktion „Murmeltier – Zeit für Kinder e.V.“ sowie an das Tanzcorps der KG Kapelle Jonge Weiss.
„Mit diesem Engagement zeigen die Kölner Karnevalsgesellschaften einmal mehr, dass die Pflege des Brauchtums nicht nur in der Vergangenheit verwurzelt ist, sondern auch für die Zukunft von großer Bedeutung bleibt“, betonten Kölschbach und Brauckmann bei der Scheckübergabe im Rheinauhafen.
Trotz aller Freude zum Jubiläum gab es auch einen Wermutstropfen. „Leider hat uns die Stadt Köln so wie auch dem Weinfest einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die 20. Ausgabe durfte nicht traditionell vom Heumarkt aus starten“, erklärte Philipp Lersch, Altstädter und Mitorganisator der Fastelovends Classic, gegenüber EXPRESS.de.
„Wegen der sehr hohen Nutzung und der in diesem Jahr hinzugekommen Public-Viewing-Veranstaltungen zur EM, hat sich die Stadtspitze entschieden, weitere Veranstaltungen in diesem Jahr aufs absolute Minimum zu reduzieren. Wir werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in den Folgejahren nicht mehr dort starten dürfen“.