Das Blau-Gelbe Kreuz hat im Schokoladenmuseum den Altstadtpreis der Bürgergemeinschaft Altstadt überreicht bekommen. Seit zehn Jahren leistet der Verein humanitäre Unterstützung für die Ukraine.
JubiläumsgalaBürgergemeinschaft Altstadt verleiht Preis – OB Reker fordert mehr Respekt
Die Bürgergemeinschaft Altstadt hat es sich seit 30 Jahren zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Niveau in der Altstadt gegen den Massentourismus zu verteidigen.
„Die Bürgergemeinschaft fördert den Respekt vor dem historischen Erbe“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Auch sie wolle, dass Qualität und Quantität von Veranstaltungen in der Innenstadt besser geregelt werden: „Die Altstadt ist nicht Verfügungsmasse für jegliche kommerzielle und nicht-kommerzielle Nutzung.“
Henriette Reker: „Die Altstadt ist nicht Verfügungsmasse“
Regelmäßig verleiht die Bürgergemeinschaft deshalb den Altstadtpreis an Institutionen und Personen, die mit ihrem Engagement zu einer lebens- und liebenswerten Altstadt unter Berücksichtigung sozialer Aspekte beitragen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern.
In diesem Jahr ging die Auszeichnung am Montagabend (26. August 2024) an das Blau-Gelbe Kreuz. Seit zehn Jahren leisten die Helferinnen und Helfer humanitäre Unterstützung für die Ukraine. Seinen Sitz hat der Verein in der Kölner Altstadt. Beim Festakt im Schokoladenmuseum gab es eine Spende in Höhe von 5000 Euro, eine Urkunde und eine Gedenktafel.
Die Laudatio hielt NRW-Europaminister Nathanael Liminski. Er sprach von einem „Leuchtturm der Menschlichkeit“. Nicht nur aus Mitgefühl, sondern auch aus „ureigenem Interesse“ müsse die Ukraine unterstützt werden: „Die Ukraine zu unterstützen, das ist in diesen Zeiten die beste Investition in die Sicherheit Deutschlands.“ Köln nannte der Minister das „Zentrum der deutschen Ukraine-Hilfe“.
Vorsitzender Joachim A. Groth überreichte den Preis stellvertretend für das Blau-Gelbe Kreuz an Linda Mai, Julia Chenusha und Oksana Call. „Der Verein prägt das soziale und menschliche Miteinander des Viertels. Seine Mitglieder sind Vorbilder für uns und vermitteln Leitbilder, die uns immer wieder an den Wert der demokratischen Verfasstheit unseres Gemeinwesens und an die Bedeutung der christlichen Tradition der Nächstenliebe erinnern.“
Vorsitzende Linda Mai vom Blau-Gelben Kreuz freute sich: „Das motiviert uns weiterzumachen.“ Im kommenden Winter würden voraussichtlich zwei Drittel der ukrainischen Bevölkerung humanitäre Hilfe benötigen. Das Lager des Vereins dürfe „nicht leer werden, bevor der Krieg zu Ende ist.“
An der Verleihung nahmen rund 250 Gäste aus Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft teil. Bundestagsabgeordneten Serap Güler, Bezirksbürgermeister Andreas Hupke sowie der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, waren dabei.
Oberbürgermeisterin Reker stellte die neue Leiterin von Stadtbau im Quartier, Constanze Gismann, den Gästen vor. Anwesend waren auch Polizeipräsident Johannes Hermanns, Wirtschaftsdezernent Andree Haack und Stadtkämmerin Prof. Dörte Diemert.
Die Bürgergemeinschaft verkündete beim Festakt, dass der Verein in diesem Jahr für diverse Projekte Mittel zur Verfügung gestellt hat, so etwa zur Restaurierung der mittelalterlichen Zollpforte am Thurnmarkt oder zur Vervollständigung des Stadtmodells im Spanischen Bau.