Rote Funken KölnNach Ära Hunold: Neuer Präsident für Traditionskorps – „haben zu viel nach außen geschaut“

Die Roten Funken Köln brechen in eine neue Ära auf. Nach dem Abschied von Heinz-Günther Hunold aus dem Präsidentenamt wurden auf der Jahreshauptversammlung die neuen führenden Köpfe gewählt.

von Marcel Schwamborn  (msw)Daniela Decker  (dd)

Zeitgleich zur Jahreshauptversammlung des 1. FC Köln endete am Dienstagabend (24. September 2024) bei Kölns ältestem Traditionskorps mit dem Abschied von Heinz-Günther Hunold eine ganz besondere Ära.

Nach 24 Jahren legte die „Laachduv vun d‘r Ülepooz“ das Präsidentenamt bei den Roten Funken in jüngere Hände. Bei der Versammlung im Maritim-Hotel bedankte der sich bei den Funken und seiner Familie, dass sie in „in all den Jahren ertragen haben“. Die Gesellschaft ernannte Hunold zum Ehrenpräsidenten.

Rote Funken Köln: Heinz-Günther Hunold beendete eine Ära

Nach 24 Jahren als Präsident und Korpskommandant schloss sich für Hunold, der seit 1977 Mitglied der Roten Funken ist, der Kreis – vom Kamellejung zum Präsidenten. „Heute Abend geht für mich eine unglaubliche Reise zu Ende. Ein Teil meines Lebens habe ich in die Idee, die Weiterentwicklung und die Bedeutung der Roten Funken investiert.“

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„Die insgesamt 35 Jahre Vorstandsarbeit, davon 24 Jahre als Präsident, waren eine unglaublich intensive Zeit, die man mit einem Zweit-Job vergleichen kann. Und auch wenn es manchmal eine Belastung für die Familie darstellte, war es jeden Tag wert“, betonte Hunold.

Neben dem Ausbau der Ülepooz lagen dem langjährigen Präsidenten die vielen Auslandsaufenthalte am Herzen. Zu den bewegenden Momenten zählten unter anderem die Reisen der Funken nach Dubai, Kuba, Japan, China und nach dem Tsunami nach Bangkok, wo die Funken im Königspalast die Spendengelder überreichen durften.

„Wir waren Teil des Jacques Offenbach-Jahres, waren bei der Europawahl in Paris oder mit den Höhnern zusammen in Amerika. Über den Karneval haben wir das Bild des Deutschen in die Welt transportiert. Das waren nicht nur bewegende Momente, sondern Momente, die man nicht vergisst.“ Den Funken wünscht Hunold für die Zukunft „eine glückliche Hand mit viel Liberté, Fraternité und Egalité.“

Heinz-Günther Hunold von den Roten Funken.

Heinz-Günther Hunold verabschiedete sich nach 24 Jahren aus dem Amt des Präsidenten. Er wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Mit Ulrich Schlüter (49) und Dirk Wissmann (53) standen am Dienstag gleich zwei Kandidaten zur Wahl. Beide sind bereits seit vielen Jahren bei den Roten Funken im Vorstand tätig sind – Schlüter als Vizepräsident und Wissmann als Korpsadjutant.

Am Ende setzte sich „Appelzien“ Wissmann durch. Der 53-Jährige lebt in Köln-Weiß, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist geschäftsführender Gesellschafter eines IT-Beratungsunternehmens und zu seinen Hobbys zählt unter anderem der Hund der Familie.

Präsident Dirk Wissmann von den Roten Funken.

Dirk Wissmann setzte sich bei der Wahl zum neuen Präsidenten und Kommandanten der Roten Funken durch.

Seine Vision, wie er nach dem Jubiläumsjahr 2023 zum 200-jährigen Bestehen, den Fokus der Roten Funken wieder verstärkt nach innen richten möchte, überzeugte die Mitglieder. „Wir sind eine Gesellschaft, die Jung und Alt, Tradition und Moderne verbindet. Diese einzigartige Gemeinschaft und den Zusammenhalt möchte ich weiter stärken und erhalten.“

Der neue Präsident sagte: „Dabei gilt es, nicht nur unsere 200-jährige Tradition zu bewahren, sondern gleichzeitig auch neue Wege zu finden, denn die Gesellschaft ist in einer schnell wandelnden Zeit. Das spürt man im Freizeitverhalten und auch bei unseren Sitzungsformaten. Unser Ziel muss es sein, für alle, ob jung oder alt, ein Angebot zu schaffen, das uns als Gesellschaft wieder verstärkt zusammenschweißt“, betont der neue Präsident und ergänzt „wir haben vielleicht in den letzten Jahren zu viel nach außen geschaut und waren sehr extrovertiert unterwegs. Jetzt geht es darum, gemeinsame Erlebnisse zu schaffen.“

Rote Funken Köln: Neuer Vorstand steht – Ämter werden noch vergeben

Von den Mitgliedern wünscht sich der neue Mann an der Spitze, das man dem Vorstand die Chance gibt, in ihrem Amt anzukommen: „Wir sind die größte Gesellschaft im Kölner Karneval und wir wollen natürlich auch in der Zukunft vorne mitspielen.“

Zudem wurden Boris Müller, Andreas Türler, Holger Wildgrube, Marco Schneefeld, Peter Büscher, Ulli Schlüter, Jochen Schäfer, Herbert Clasen, Ludger Paas und Sven Tenhaaf in den Vorstand gewählt. Der Präsident verteilt die Ämter bei der Vorstandssitzung am kommenden Dienstag.