Sorge vor EM-ChaotenKölner Wirt: „Wie man mit einem betrunkenen Jeck umgeht, wissen wir“

Polizeikräfte beobachten das Public Viewing vor einer Kölner Kneipe.

Polizeikräfte beobachten das Public Viewing vor einer Kölner Kneipe. Das Foto wurde am 7. Juli 2016 aufgenommen.

Wenn die EM-Fans nach Köln kommen, ist vermutlich nicht nur Party angesagt. Ein Kölner Wirt macht sich Sorgen vor möglichen Krawallen.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Allein 200.000 britische Fans werden in Köln zur Fußball-EM erwartet – auch Gäste aus Belgien, Rumänien, Slowenien, Ungarn und der Schweiz werden zu den Gruppenspielen im Rhein-Energie-Stadion anreisen.

Bleibt alles friedlich oder eskaliert die Lage? Die Polizei wird die Partien in Köln mit einem Großaufgebot begleiten.

Kölner Gastro-Szene ist besorgt – Lage könnte eskalieren

Derweil steigt die Sorge vor möglichen Hooligans von der Insel, die in Köln randalieren könnten.

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In der Kölner Gastro-Szene geht die Angst um. Ein Wirt aus der Kölner Südstadt, der anonym bleiben möchte, schildert die Bedenken.

„Viele der Problem-Fans würden gar nicht auf die Public-Viewing-Plätze gehen. Die gucken lieber in den Kölner Kneipen – und trinken dort“, erklärt der Gastronom.

Wo in Köln Rudelgucken angeboten wird: Die Public-Viewing-Plätze in Köln im Überblick.

„Ähnliche Situationen kennen wir aus dem Karneval. Wie man mit einem 18-jährigen betrunkenen Jeck umgeht, wissen wir. Sind da aber fünf gewaltbereite Fußballchaoten, dann kann die Lage schnell eskalieren“, ist der Wirt besorgt.

Er könne also verstehen, wenn Kollegen oder Kolleginnen gar nicht so scharf sind auf den britischen Besuch.

Köln bereitet sich auf die Fußball-EM vor

„Wir haben kein Hochrisiko-Spiel in Köln, allerdings zwei unter besonderer Beobachtung“, erklärte Sportamtsleiter Gregor Timmer auf einer Pressekonferenz am 23. Mai 2024, bei der auch die Landespolizei sowie die Bundespolizei ihre Pläne vorstellten.

„Da rollt viel auf uns zu“, sagte auch Polizei-Einsatzleiter Martin Lotz. „Viele werden natürlich auch dem Alkohol zusprechen. Man muss sich darauf einstellen, dass es Gewalttaten geben wird, leichtere und schwerere, zudem sicherlich Taschendiebstähle. Wir haben einen Planungsstab eingerichtet und sind ganz gut vorbereitet.“

Wenn Schottland und England am 19. Juni in der Vorrunde aufeinandertreffen, werden jeweils bis zu 50.000 Fans in der Stadt erwartet. Eine absolute Herausforderung – nicht nur für die Polizei, auch für Kneipen-Betreibenden.