In Köln und der Region müssen sich Fahrgäste der Bahn auf erhebliche Störungen einstellen.
Bahnverkehr in KölnGrößte Sperrmaßnahme aller Zeiten angekündigt – geht am 2. Mai los
Das wird alle bisherigen Baumaßnahmen der Deutschen Bahn in den Schatten stellen – es wird viele Pendler und Pendlerinnen in Köln treffen.
Von Freitag (2. Mai 2025, 21 Uhr) bis Montag (19. Mai, 5 Uhr) kommt es zu Umleitungen, Zugausfällen und Sperrungen: Betroffen sind neben dem Fernverkehr auch die Zugstrecken zwischen Köln, Bonn und Koblenz, sowie die Anbindungen an Euskirchen, Horrem und Pulheim.
Köln: Heftige Einschränkungen für den Nah- und Fernverkehr
Grund für „die größte Sperrmaßnahme“, die es laut Marcel Winter, Geschäftsführer von go.Rheinland, „im Großraum Köln jemals gegeben hat“ ist die Inbetriebnahme eines neuen elektronischen Stellwerks, das ab 19. Mai den Zugverkehr auf der linken Rheinseite übernehmen soll und vier alte Anlagen ersetzt, die zum Teil mehr als 100 Jahre alt sind, berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Um die notwendige Technik vollständig zu integrieren, muss sie mit neun Stellwerken verbunden werden, die in verschiedene Regionen, darunter die Eifel, führen. „Diese Baustelle hat über zwei Wochen massive Folgen für unsere Fahrgäste. Alle Beteiligten wissen, dass wir ihnen in dieser Zeit viel zumuten“, erklärte Winter weiter.
Im Regionalverkehr kommt es zu großen Einschränkungen. Betroffen sind die Linien RE 1, RE 5, RE 8, RE 9, RE 12, RE 22, RB 24, RB 26, RB 27, RB 30, RB 38, RB 48, S 12, S 19 und S 23.
Der Ersatz der meisten Regionalzüge und zweier S-Bahn-Linien erfolgt durch Busse, die beeindruckende 700.000 Kilometer zurücklegen werden, um den Zugverkehr vorübergehend zu ersetzen.
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Für den Fernverkehr ist der Kölner Hauptbahnhof nur eingeschränkt nutzbar. Einige Züge werden über den Bahnhof Köln Messe/Deutz umgeleitet, und die Verbindungen von und nach Brüssel nutzen eine Route über Krefeld. Züge, die normalerweise die linksrheinische Strecke nutzen, werden auf die rechte Rheinseite umgeleitet. Die ICE-Sprinter zwischen Bonn und Berlin sind vollständig gestrichen.
Diese Fernzüge sind betroffen:
- ICE-Züge in/aus Richtung Aachen/Brüssel: Züge mit Start-/Zielbahnhof Aachen Hbf entfallen zwischen Aachen und Köln. Züge von/nach Brüssel werden via Krefeld umgeleitet. Dabei verlängert sich die Fahrzeit um bis zu 75 Minuten.
- ICE-Züge in/aus Richtung Amsterdam: Die Züge halten nicht am Kölner Hauptbahnhof. Ersatzweise halten sie in Köln Messe/Deutz. Lediglich am Wochenende 10/11. Mai werden die Züge wegen weiterer Bauarbeiten via Venlo umgeleitet und halten dabei am Kölner Hauptbahnhof. Auf dem Umleitungsweg können die Züge nicht wie gewohnt in Mönchengladbach halten.
- ICE-Züge in/aus Richtung Berlin: Die Sprinter-Züge Bonn–Köln–Berlin entfallen. Alle weiteren Züge verkehren wie gewohnt.
- ICE-Züge in/aus Richtung Frankfurt via SFS: Diese Züge verkehren wie gewohnt. Über Köln hinaus verkehrende Züge halten in Köln Messe/Deutz und nicht am Hbf.
- ICE/IC-Züge in/aus Richtung Bonn/Koblenz/Mainz: Diese Züge werden über die rechte Rheinseite umgeleitet. Halte Köln Hbf, Bonn Hbf, Remagen und Andernach entfallen. Ersatzhalt ist Köln Messe/Deutz, für alle IC-Züge zudem Bonn-Beuel.
- ICE/IC-Züge in/aus Richtung Bremen/Hamburg/Norddeich: Züge verkehren wie gewohnt. Lediglich am 8. Mai entfallen die IC-Züge in/aus Richtung Norddeich auf dem Abschnitt zwischen Köln und Düsseldorf.
In den Bahnhöfen Köln Hauptbahnhof, Köln Messe/Deutz, Köln-Hansaring, Horrem, Bonn und Euskirchen sind verstärkte Servicekräfte anwesend, um in den ersten vier Tagen der Sperrung Unterstützung zu leisten.
Über mehrere Jahre, genauer gesagt fünf, wurden die Vorbereitungen für das Bahnprojekt getroffen, welches rund 360 Millionen Euro kostet. Seit dem Jahr 2020 sind 400 Kilometer Kabel verlegt und 200 neue Signale installiert worden, um die Modernisierung des Bahnsystems zu ermöglichen. (red/KI)