Kommt bald wieder Leben in die gammelige Bastei? Einst kochten dort Spitzenköche.
Marode BasteiInteressent für Kölner Millionen-Projekt – „lasse mich gerne überraschen“
Die Bastei am Kölner Rheinufer: kein schöner Anblick. Das einst spektakuläre Aussichtsrestaurant gammelt seit Jahren vor sich hin. Die Generalsanierung wird zig Millionen verschlingen.
Jetzt gibt es aber offenbar einen Interessenten, der die Herausforderung annehmen will. Wie EXPRESS.de erfuhr, soll die Stadt derzeit vielversprechende Gespräche mit einem möglichen Vorhabenträger und Betreiber führen.
Kölner Bastei: FDP-Politiker kennt keinen, der sie will
Die Generalsanierung der Bastei war Anfang Mai Thema im „Betriebsausschuss Veranstaltungszentren Köln“ – allerdings im nichtöffentlichen Teil.
Ein Statiker hatte sich Ende 2022 für einen Rückbau der tragenden Konstruktion ausgesprochen. Heißt: Die Bastei müsse bis auf den Festungsturm abgetragen und die „Kraken-Arme“, auf denen das auffällige Gebäude aufsitzt, erneuert werden.
„Das ist ein Liebhaber-Stück“, erklärte Ratsmitglied Ulrich Breite (FDP) am Donnerstag (13. Juni 2024) im Gespräch mit EXPRESS.de. Die Gesamtkosten für das Mammutprojekt werden auf mehr als 20 Millionen Euro geschätzt. Breite: „Da muss man viele Schnitzel verkaufen.“
Er kenne keinen, der sich für die unter Denkmalschutz stehende Bastei interessiere. „Aber ich lasse mich immer gerne von der Verwaltung positiv überraschen“, sagte er.
Marode Bastei an Kölner Rheinufer: Einst kochten dort Spitzenköche
Die Vergangenheit der Bastei ist bewegt und glamourös. Sie wurde 1924 durch den Kölner Architekten Wilhelm Riphahn errichtet und diente seit dem 22. Oktober 1924 mit einer Nutzfläche von 300 Quadratmetern als Aussichtsrestaurant. Das Bauwerk im expressionistischen Stil hat einen ungewöhnlichen Überbau, der acht Meter über die Grundfläche hinausragt, und ein gezacktes Dach.
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Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, stellte Riphahn die Bastei 1958 wieder her. Am 4. Dezember 1958 eröffnete dann Unternehmer Hans Herbert Blatzheim (†1968) dort ein Restaurant, wo so mancher Spitzenkoch am Herd stand. Der Großgastronom war der Stiefvater von Romy Schneider.
April 2017 übernahm schließlich die Koelncongress Gastronomie GmbH die Bewirtschaftung von der Familie Blatzheim, Ende 2018 kaufte die Stadt Köln die Bastei zurück.