„Viele werden aggressiv“Mafia-Deals mitten im Herzen Kölns? Ordnungsamt-Boss schlägt Alarm

Blick auf den Kölner Dom am frühen Morgen.

Die Behörden schlagen Alarm, sogar von „mafiösen Strukturen“ ist die Rede – Personen, die am Kölner Dom, hier am 27. Juni 2024 fotografiert, unterwegs sind, werden schnell wissen, worum es geht.

Kunst oder Ärgernis, da gehen die Meinungen auch unter den Kölnerinnen und Kölnern auseinander. Der Ordnungsamt-Boss Ralf Mayer schlägt beim Thema Fahnenmalerei am Dom deutlichen Alarm.

Die gelegentlichen Regenschauer mal ausgenommen herrscht zumeist aktuell perfektes Wetter in Köln für den einen oder anderen Spaziergang durch die Stadt. Teil des Stadtbilds sind nach wie vor einige schöne Parkanlagen, die vielen rustikalen Bauten, die Köln seit Jahrzehnten prägen – seit einiger Zeit aber auch die Fahnenmalereien am Dom.

Gerade rund um den Dom und den Hauptbahnhof sind täglich Menschen unterwegs, die im Stress sind – noch einen Zug dringend bekommen müssen. Mitten auf der Domplatte sitzen im Grunde aber immer Fahnenmaler, die den Weg versperren und sich damit wahrlich nicht nur Freunde machen.

Fahnenmalerei am Kölner Dom: Ordnungsamt-Boss wird deutlich

Ein Mann, der dieser Entwicklung offensichtlich nicht viel Positives abgewinnen kann, ist Ralf Mayer (59) und seines Zeichens der neue Chef des Ordnungsamtes in Köln.

Alles zum Thema AWB

„Es würde der Domumgebung gut tun, dort auf Straßenmalerei oder Fahnenmalerei zu verzichten“, lautet sein Fazit zu dem für viele Personen leidigen Thema im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Mayer nennt gleich mehrere Kritikpunkte: „Die Fahnenmaler machen uns echt das Leben schwer. Zum einen haben die schon den Boden versaut, die AWB kriegt die Farbe nicht mehr weg. Zum anderen breiten die sich so aus, dass Fußgängerinnen und Fußgänger Slalom laufen müssen und sich auf der Domplatte nicht mehr ungehindert bewegen können.“

Der wohl schwerwiegendste Verdacht ist aber unabhängig von Auswirkungen auf die Arbeit des Reinigungspersonals und für Fußgängerinnen und Fußgänger am größten Kölner Wahrzeichen.

„Zudem vermuten wir im Hintergrund mafiöse Strukturen, denn Kolleginnen und Kollegen berichten mir sehr glaubhaft, dass da verdammt viel Geld auf dem Dompflaster zusammenkommt, das teilweise in kleinen Säcken an irgendwen weitergereicht wird, der im Auto vorfährt“, erklärt Mayer. „Und das, obwohl der Hauptakteur, der Fahnenmaler, obdachlos ist und auf der Platte lebt. Viele werden aggressiv, gerade dann, wenn man die Flaggen mal betritt.“

Für manche sind die vielen Flaggen aus aller Welt künstlerisch wertvoll, für viele nur noch ein Ärgernis. Zum täglichen Bild am Kölner Dom gehören die Personen, die offensichtlich darauf hoffen, mit verschiedenen kreativen Aktionen – dazu zählen auch Seifenblasen-Künstler – ihre finanzielle Situation zu verbessern.

Hier lesen: Brutaler Angriff auf den Fahnenmaler

Spätestens seit Mayers Ansage zum Einstieg als Ordnungsamt-Boss, der 59-Jährige ist seit Mitte Mai im Amt, wird deutlich, dass das auch von behördlicher Seite künftig genau ins Visier genommen werden soll. (red)