Die große Streikwelle trifft die Menschen in Köln aktuell hart: Nun werden auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWB ihre Arbeit mehrere Tage niederlegen.
Streikwelle in KölnKVB, Kitas und jetzt auch noch die AWB – Verdi legt Stadt richtig lahm

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Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWB sollen im Zuge des Streiks vier Tage ihre Arbeit niederlegen. Das Symbolfoto wurde am 12. November 2024 aufgenommen.
Für viele gilt Köln schon jetzt als eine der dreckigsten Städte nördlich von Kalkutta. Wie soll das erst Ende der Woche in Köln aussehen?
Die Gewerkschaft Verdi macht ernst und hat jetzt auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) zu mehrtägigen Warnstreiks aufgerufen. Auch andere Bereiche des öffentlichen Dienstes wie Kitas und KVB sind betroffen.
Jetzt auch noch die AWB: Verdi legt die Stadt lahm
Vom Mittwoch bis Samstag (12. bis 15. März 2025) sind die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Das sind vier Tage. Laut der Gewerkschaft Verdi gilt die Arbeitsniederlegung explizit für Straßenreinigung, Müllabfuhr, Werkstatt, Lager, Verwaltung, Wertstoff-Center und Containerservice. Die Kehrmännchen lassen die Besen ruhen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) streiken bereits seit Dienstag, auch am Mittwoch bleiben die Busse und Bahnen in den Depots. Das trifft besonders Hunderttausende Pendlerinnen und Pendler.
Und am Donnerstag? Auch da wird in gewissen Bereichen der KVB gestreikt. Das Unternehmen sagt dazu: „Trotz des für Donnerstag angekündigten Warnstreiks in den Werkstätten der KVB fahren Busse und Bahnen an diesem Tag nach regulärem Fahrplan. Wir setzen alles daran, eventuelle Beeinträchtigungen des Betriebs so gering wie möglich zu halten.“
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Es bleibt aber nicht beim Verkehr: Am Mittwoch werden Beschäftigte aller Bereiche im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen – außer den Flughäfen – die Arbeit in NRW niederlegen, kündigte Verdi an.
Also viele Tausend Menschen in Stadtverwaltungen und Landkreisen, Kitas, Kliniken, Sparkassen, Schwimmbädern, Jobcentern und Arbeitsagenturen oder wie auch in Köln in der Abfallwirtschaft. „Das zeigt deutlich, wie vielfältig der öffentliche Dienst ist und wo überall die Beschäftigten ihn aufrechterhalten“, betonte eine Verdi-Sprecherin.
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„Es ist damit zu rechnen, dass am Mittwoch viele der 212 städtischen Kindertageseinrichtungen keine oder nur eine eingeschränkte Betreuung anbieten können“, teilte die Stadt bereits am Montag mit. Die Verwaltung habe die Kita-Leitungen gebeten, die Erziehungsberechtigten darüber zu informieren, ob ihre Einrichtung komplett oder teilweise bestreikt wird. Die Eltern konnten sich in ihrer Einrichtung erkundigen, inwieweit der Betrieb der Kita aufrechterhalten wird oder ob sie geschlossen bleibt.
Starke Auswirkungen hatten Warnstreiks am Montag für den Flugbetrieb in Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und Weeze. So fielen am Düsseldorfer Airport nach Auskunft eines Sprechers 182 von 338 Starts und Landungen aus.
Flughafen Köln/Bonn: Fast alle Flüge ausgefallen
Am Kölner Airport herrschte eine gespenstische Leere. Sprecher Lukas Weinberger sagte, dass am Flughafen Köln/Bonn fast alle Flüge ausgefallen sind – von etwa 170 Starts und Landungen fanden mehr als 150 nicht statt. „Abflüge mit Passagieren gab es praktisch gar nicht. Die Fluggäste waren darüber informiert – und sind gar nicht erst zum Flughafen gekommen“, so der Sprecher.
Die Gewerkschaft fordert in den Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 350 Euro mehr, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben bisher kein konkretes Angebot vorgelegt. Die nächste Verhandlungsrunde ist für diesen Freitag in Potsdam geplant.
Tjark Sauer, Verdi-Geschäftsführer im Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen, sagt: „Die künftige Bundesregierung will Milliarden in die Infrastruktur investieren und die kommunalen Arbeitgeber und der Bund tun gerade ihr Bestes, um den öffentlichen Dienst bis zur Handlungsunfähigkeit kaputtzusparen.“