Peinlicher FehlerEntsetzen über Kölner Klos auf dem Wiener Platz – jetzt bezieht die AWB Stellung

Klo-Ärger am Wiener Platz in Mülheim.

Klo-Ärger am Wiener Platz in Mülheim. Jetzt bezieht die AWB dazu Stellung.

Weil Lücken in den Türen Einblick ins Innere gewähren, gab es viel Kritik an der öffentlichen Toilette auf dem Wiener Platz in Mülheim.

Seit Ende Februar steht auf dem Wiener Platz in Köln-Mülheim die lang ersehnte Toiletten-Anlage. Doch kaum waren die zwei öffentlichen Toiletten in Betrieb, gab es einige Kritik: An beiden Türen der Toiletten wurden oben und unten etwa 30 Zentimeter große Öffnungen belassen. Wer also dort auf Toilette geht, muss befürchten, beobachtet zu werden.

Auch Streetworker Franco Clemens war zunächst völlig von den Socken und voll des Lobes über die neuen Klos. Aber: „Tatsächlich hat man an den beiden Türen unten und oben eine jeweils rund 30 Zentimeter große Öffnung gelassen“, sagte Clemens EXPRESS.de Anfang März. Man sieht deutlich, wie die Person auf dem Klo hockt (und auch die Farbe der Unterhose).

Fehlerhaftes Klo soll nachgebessert werden

Die Fraktionen der Grünen, Linken und Einzelmandatsträger Andreas Altefrohne (Die Partei) hatten entsprechend einen gemeinsamen Antrag zur Nachbesserung der Toilette gestellt. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Dienstag (8. April).

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Die Antragstellenden machten mehrere Vorschläge, wie die Anlage verbessert werden könnte, etwa Lochgitter, halbtransparente Elemente, „oder zumindest eine Verkleinerung der Schlitze auf das minimal erforderliche Maß“.

Köln-Mülheim: Toilette auf Wiener Platz sorgt für Diskussionen

In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Mülheim wurde dieser Antrag besprochen und bekam viel Zuspruch. „Ich möchte mich wirklich für den Antrag bedanken“, sagte Torsten Tücks (FDP) dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Er habe die Toilette ausprobiert und dabei gemerkt, wie unangenehm die Benutzung sei.

Auch Jonas Höltig von den Grünen betonte gegenüber der Zeitung, dass er die Toilette zwar begrüße, aber klar Handlungsbedarf sehe. 

Zur Sitzung wurde auch Susi Luan von der AWB eingeladen. Die geschäftsführende Betriebsleiterin beantwortete Fragen und erklärte, dass die Problematik bekannt sei und neue, größere Türen bereits in Planung seien. Auch Haken, um Taschen aufhängen zu können, stünden bereits auf der Liste.

Toilette auf dem Wiener Platz in Mülheim bekommt größere Türen

„Wir haben längere Türenblätter in Auftrag gegeben“, sagt Luan. Wie lang sie genau werden, müsste noch geprüft werden. Darüber werde die BV informiert. „Die Sichtachsen von höher gelegenen Häusern haben wir jedoch gar nicht bedacht, das nehmen wir auf unsere Kappe“, sagte Luan.

Sie betonte aber auch, dass die Entscheidung für das Modell, das eben diese Schlitze oben und unten hat und auch nicht wirklich barrierefrei ist, vor circa drei Jahren in Absprache mit unter anderem der BV getroffen wurde. „Ich möchte bitten, dass Sie den Sicherheitsaspekt auch von mehreren Perspektiven betrachten“, sagte Luan und erinnerte an die mutmaßlichen Vergewaltigungen auf öffentlichen Toiletten während Karneval.

„Es hat also auch einen Schutzaspekt, dass man etwas hören und sehen kann“, erklärte Luan klar. Diese Sichtfelder sollen in Zukunft einfach kleiner werden. Die Antragstellenden zogen schlussendlich den Antrag zurück, da er sich durch die Erklärungen von Susi Luan erledigt hatte. (red)