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Beyoncé-Show in KölnKleine Spezial-Tribünen im Stadion – Tickets für 3000 Euro

Beyoncé bei ihrem Kölner Konzert.

Beyoncé eröffnete ihr Kölner Konzert am Donnerstag (15. Juni 2023) in einem brandneuen Outfit.

Beyoncé hat ihre Fans beim Konzert in Köln nicht enttäuscht. Die Sängerin lieferte eine perfekte Show, an der auch Tochter Blue Ivy teilnahm. Einen besonderen Moment erlebte ein Fan-Pärchen.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Am Ende schwebt Beyoncé Knowles-Carter in einem spiegelbesetzen Outfit, mit passendem Mantel und Handschuhen durch das Rhein-Energie-Stadion. Erst auf einem Pferd, später allein. Silberne Glitzerschnipsel fliegen durch die Luft. Dazu läuft „Summer Renaissance“ mit dem „I feel love“-Sample.

Zweieinhalb Stunden dauert die wohl bisher aufwändigste Show, die Köln je gesehen hat. Beyoncé liefert bei ihrem ersten Deutschland-Auftritt ihrer Tour am Donnerstagabend (15. Juni 2023) ein beeindruckendes visuelles Spektakel mit Pop, R&B und Hip-Hop in Perfektion.

Beyoncé: Top-Plätze auf der Bühne kosteten bis zu 3000 Euro das Stück

Mit einem mehrfach gehauchten „I love you“ verschwindet Beyoncé im Bauch der Südkurve. Die Stadion-Pylone leuchten in Regenbogenfarben, passend zum Konzert, bei dem die 32-fache Grammy-Siegerin die queere Disko-Szene abfeiert und mit einem Testbild in LGBTQI+-Farben beginnt.

Alles zum Thema CSD

Schon der Auftakt des spektakulären Abends ist für die Hardcore-Fans ganz besonders. Beim Destiny’s-Child-Lied „Dangerously in Love“ fällt direkt auf, dass die Sängerin im 15. Konzert der Tour ein neues Kleid trägt. Das über und über mit funkelnden Strasssteinen besetzte Outfit soll nicht das letzte modische Highlight des Abends sein.

Während der wilden Bühnenshow wissen die Menschen nicht, wo sie überall hinschauen sollen. Irgendwo tanzt immer jemand, passiert etwas. Und dann diese gigantische Bühnenkonstruktion! Die LED-Wand liefert gestochen scharfe und spektakuläre Bilder der Kölner Show. In der Mitte öffnet sich ein Loch, in dem zwischendurch die Band auf einer siebenstöckigen Showtreppe spielt.

Davor führt ein Laufsteg mit integriertem Rollband zum sogenannten „Club Renaissance“, wo besonders leidenschaftliche Fans stehen. Aus der Ferne sieht das Gewimmel wie eine Karnevalsparty oder die CSD-Parade aus: viele Cowboy-Hüte, silberne Pailletten, extravagante Outfits. So mancher Fan fühlt und bewegt sich an diesem Abend selbst wie ein Megastar.

Beyoncé bei ihrem Konzert in Köln.

Die Diva in Müngersdorf. Beyoncé legte im ausverkauften Rhein-Energie-Stadion eine beeindruckende Show hin.

Links und rechts ragen sogar Tribünen aus der Bühne heraus für die, die der US-Queen noch näher sein wollen. Ein Platz dort kostet an die 3000 Euro, dafür gibt es aber eine eigene Bar. Inklusive sind aber nur zwei Drinks. Die gesamte Tour soll rund 2,2 Milliarden Euro einspielen. Am Stadion fällt auch den zufällig vorbeifahrenden Menschen die Dimension der Produktion auf: 111 Sattelschlepper waren nötig, um das ganze Equipment nach Müngersdorf zu karren.

Dafür gibt es ein Monster-Blockbuster-Konzerterlebnis. Die Fans tragen die Diva voller Leidenschaft. Und das setzt selbst einem Top-Profi zu. Als sie zum Song „I Care“ ansetzt, stockt die Stimme. Sie kämpft mit den Tränen. Die Windmaschine weht durchs blondgelockte Haar, die dreifache Mutter setzt ein bezauberndes Lächeln auf und singt den Titel voller Gefühl.

Sehen Sie hier, wie Beyoncé beim Singen mit den Tränen kämpft:

In Gedenken an die von ihr verehrte Tina Turner gibt es „River Deep, Mountain High“ als kurze Hommage: „This is for you, Tina.“ Danach folgt die erste kurze Verschnaufpause und der erste von sieben Kostümwechseln.

Weiter geht’s mit einem sehenswerten Tanz mit zwei Roboterarmen zu „Cozy“. Zwischendurch wird ein gigantisches Pferd auf die Bühne gefahren, dann ein silbernes Gefährt. Warum diese ganze Materialschlacht? Egal, es geht einfach nur um puren Spaß, Hightech und Bombast.

Blick auf den Teleprompter von Beyoncé.

Im Innenraum gab es über dem Mischpult einen Extra-VIP-Bereich für Familie und Freunde der Sängerin. Rechts daneben ist ihr großer Teleprompter zu sehen.

In der Mitte des Konzerts folgen die beiden emotionalsten Momente. Zunächst betritt Tochter Blue Ivy zu „My Power“ die Bühne und präsentiert mit der Tanz-Crew eine neue Choreografie. Der Fanclub hat zur Begrüßung etliche blaue Luftballons verteilt. Die Geste kommt an. Die 11-Jährige bedankt sich gerührt.

Dann folgt der Moment, den ein Fan-Paar nie vergessen wird. „Ich habe dieses Schild gesehen, auf dem steht, dass ich das Geschlecht eures Babys verkünden soll“, sagt Beyoncé. Ein Tänzer reicht ihr einen Umschlag des Pärchens, die Sängerin öffnet ihn und verkündet vor 42.000 Fans: „Es ist ein Mädchen. Herzlichen Glückwunsch, wunderschön. Gott schütze dich“.

Sehen Sie hier, wie Beyoncé beim „Gender Reveal“ hilft:

Die „Renaissance World Tour“ ist die erste Solotournee der Jay-Z-Ehefrau seit knapp sieben Jahren. Das entsprechende Album ist das siebte Werk in Folge, das in den Vereinigten Staaten auf Platz eins landete. Und mit 13 Kostproben daraus bilden die neuen Titel den Löwen-Anteil unter den 34 – teils verkürzten – Songs.

Natürlich kann trotz der langen Show längst nicht jeder Wunsch erfüllt werden. Hits wie „Halo“, „Single Ladies“ oder „If I were a boy“ fehlen. Dafür geht es standesgemäß bei „Crazy in Love“ schwer ab. Die Bässe wummern so laut, dass sie auch in vielen Kilometern Entfernung noch gehört werden.

Beyoncé präsentiert zahlreiche Outfit-Highlights bei ihrer Show

Zahlreiche weitere Outfit-Sensationen kommen noch zum Einsatz. Zum einen ein Mantel aus Japan, der durch UV-Licht seine Farbe ändert. Dann eine Art durchsichtiger Ganzkörper-Anzug mit geschickt aufgedruckten Armen. Und „Queen Bey“ erscheint auch noch als Biene, weil sich ihre Fans seit Jahren „BeyHives“ nennen, als Angehörige des Bienenstamms.

Beyoncé bei ihrem Konzert in Köln.

Einige Fans hatten beim Konzert von Beyoncé einen besonders kostspieligen Platz direkt auf der Bühne.

Kurz vor dem Finale erwacht Beyoncé in einer übergroßen Muschelschale zum Leben. Danach schwebt auch noch eine passende XXL-Discokugel durch die Gegend.

„We got News for you – America has a problem“, tönt es aus den Boxen. Die Sängerin sitzt im wie eine Nachrichtensprecherin am Tisch, hinter ihr sind die Ortszeiten von New York, Sydney und Köln zu sehen. Amerika hat wirklich viele Probleme, hat aber auch ein silbernes Idol. Die Queen of Pop ähnelt zwischendurch auch mal Madonna und Lady Gaga, bleibt sich und ihrer virtuosen Stimme aber immer treu.