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Blackout-Szenario in KölnWenn der Strom ausfällt: Satt werden im Katastrophenfall

Dr. Thomas Herzog (BBK), Peter Winter vom DRK, Stefanie Krupke (Johanniter) und Thomas Stockhorst (DLRG) stehen an einem Tisch, auf dem sich ein Korb mit Lebensmitteln, frische sowie aus der Dose, befinden.

Im Katastrophenschutzzentrum in Bonn-Beuel wurde im Februar 2020 das Projekt Notfallkochbuch vorgestellt. Von links: Dr. Thomas Herzog (BBK), Peter Winter vom DRK, Stefanie Krupke (Johanniter) und Thomas Stockhorst (DLRG)

Wir sind es gewohnt, dass Strom aus der Steckdose und Wasser aus dem Hahn kommen. Aber was, wenn das vorübergehend nicht der Fall ist?

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Abends schnell 'ne Pizza in den Ofen schieben – wer macht das nicht gerne. Aber was, wenn in der Stadt der Strom ausgefallen ist und der Herd kalt bleibt? Wenn man selbst die Fertigpizza nicht kaufen kann, weil sich die elektrischen Türen des Supermarktes nicht mehr öffnen?

Nicht erst seit Kölns Stadtdirektorin Andrea Blome erklärte, dass sich die Stadt auf Stromausfälle von bis zu 72 Stunden vorbereite, falls die Energiekrise völlig eskalieren würde, machen sich viele Kölnerinnen und Kölner Sorgen – aber auch Gedanken, wie sie sich auf solche Fälle vorbereiten können.

Bundesamt für Katastrophenhilfe in Bonn: So geht Kochen ohne Strom

Viele Ideen und Antworten liefert das „Notfallkochbuch“. Es ist ein gemeinsames Projekt des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) mit Sitz in Bonn, von Feuerwehr, THW und Hilfsorganisationen. Im Februar 2020 ging es an den Start: In einem Wettbewerb wurden Kochideen gesammelt – nicht nur für die Katastrophe.

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„Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern den Notvorrat im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft machen“, erklärte BBK-Vizepräsident Dr. Thomas Herzog. Ziel müsse es sein, zehn Tage ohne Einkauf zu überstehen. Im „Notfallkochbuch“ kann man dann nachblättern, wie die Vorräte verwendet werden können. Herzog: „Auch ohne Strom lässt sich ein leckeres Essen zubereiten.“

Notfallkochbuch mit 50 Rezepten und Expertinnen- und Expertentipps

Im Katastrophenschutzzentrum in Bonn-Beuel gab es dazu Beispiele. So zeigte THW-Projektleiterin Julia Porcas, wie man ohne Elektroherd Brot backt. Die Backform (dreiteilig) hat sie aus dem Campingbedarf. „Mit ihr kann man auf einem Gaskocher backen“, erklärte sie. Dann rückte sie mit einem handbetriebenen Mixer Cashewkernen für ein Cashew-Dattel-Dip zu Leibe und zauberte noch mit ihren Helfern Pfannkuchen – mit Mineralwasser. Denn ohne Strom bleibt auch die gewohnte Wasserversorgung aus.

Peter Winter vom DRK kochte Mandel-Couscous. Alles, was er dazu brauchte, ist dauerhaft haltbar, unter anderem Zwiebeln, Mandeln, Dosenmais, vakuumierte Maronen.

„Wenn Frisches vergammelt ist, weil der Kühlschrank nicht funktioniert, dann muss man an die Konserven ran“, erklärte Martin Haselbauer von der Feuerwehr. So sei auch die Idee zum Notfallkochbuch gekommen. Haselbauer: „Dass man etwas Spannendes zubereitet, als plump eine Dose Ravioli zu öffnen.“

Jede und Jeder konnte anschließend Rezepte für Gerichte einreichen, die sich ohne Strom zubereiten lassen. Eine Jury suchte schließlich unter den Aspekten Kreativität, Machbarkeit und Nachhaltigkeit die besten 50 von insgesamt 522 aus.

Im September letzten Jahres kam das Notfallkochbuch dann auf den Markt. Darin auch Expertinnen- und Expertentipps, wie zum Haltbarmachen von Lebensmitteln, Resteverwertung oder Wasser sparen. (iri)