Nach dem gefeierten Gastspiel in New York mit mehr als 100.000 Zuschauerinnen und Zuschauen folgt nun das Heimspiel in Köln. Vom 12. April bis 26. Mai gastiert das Ensemble des Circus Roncalli auf dem Neumarkt.

Im Gepäck: Das neue Programm „ARTistART“, was als Fortsetzung des Vorgängerprogramms „All for Art for All“ gilt und als Special Guest Lili Paul-Roncalli.

Circus Roncalli: Neues Programm „ARTistART“ aus dem Neumarkt

Während am Donnerstag (4. April) auf dem Neumarkt die Aufbauarbeiten des blau-weißen Zeltpalastes begonnen haben, präsentierte Circus-Direktor und Roncalli-Gründer Bernhard Paul (77), in der Kreissparkasse Köln am Neumarkt, das neue Programm. Gleichzeitig eröffnete er die Ausstellung des Circus in der Kassenhalle. Zu sehen ist die kleine, aber feine Ausstellung bis zum 17. April. Der Eintritt ist frei.

Während Roncalli überall freudig empfangen wird, muss Bernhard Paul in seiner Heimatstadt darum kämpfen, dass er auf dem Neumarkt gastieren darf: „Gerade erst haben wir in New York mit über 100.000 Besucherinnen und Besuchern einen Rekord gebrochen und in Köln kämpfen wir dafür, dass wir traditionell auf dem Neumarkt spielen dürfen“, betont Paul.

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Die Kölner Zirkus-Legende ergänzt: „Ich möchte nicht negativ über Köln sprechen, aber es ist sehr schade, dass wir von Seiten der Stadt so wenig Unterstützung bekommen. Daher bin ich sehr dankbar, dass wir von Oberbürgermeisterin Reker bereits die Zusage für 2026 erhalten haben und unser 50-jähriges Jubiläum auf dem Neumarkt feiern dürfen.“

Aber: Auch mit dem geplanten Roncalli-Museum in Köln geht es nicht weiter: „Wenn man uns zwingt, verwirklichen wir das Museum in Düsseldorf.“ Die Frage, ob es sich bei der Ankündigung um eine Drohung oder einen Scherz handelt, lächelt Paul weg. Wohl eher um einen Scherz.

Die umfangreiche Sammlung von Bernhard Paul wartet nur darauf, gezeigt zu werden: „Wir hätten schon längst geöffnet, wenn wir von Seiten der Stadt eine Erlaubnis bekommen hätten. Ich finde es sehr schade, vor allem vor dem Hintergrund, dass ich in zwei Jahren 80 Jahre alt werde und gerne noch die Eröffnung erleben möchte“, betont der Circus-Direktor.

Hinter dem neuen Programm „ARTistART“ verbirgt sich die Idee, den Geist großer Künstler in die Manege zu bringen. Dafür hat sich Bernhard Paul unter anderem von Keith Haring, Frida Kahlo, Picasso und Henri de Toulouse-Lautrec inspirieren lassen. Deren weltbekannte Motive verbindet er mit den artistischen Darbietungen und verzaubert damit das Zirkuspublikum.

„Programme sind ein fließender Prozess und man muss immer am Ball bleiben und gute Nummern frühzeitig buchen“, betont Bernhard Paul gegenüber EXPRESS.de. „‚All for Art for All‘, in dem es um große Künstler und deren Kunst ging, war so erfolgreich, dass ich mir eine Fortsetzung wie in Hollywood erlaube. Das neue Programm ist ein einzigartiges Gesamtkunstwerk, das das Publikum in eine vielfältige Traumreise in die Welt der Kunst entführt.“

Neben der Hommage an die Kunstwelt werden auch einige Elemente und Artisten des New Yorker Gastspiels zu sehen sein.

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Für artistische Höchstleistungen und emotionale Höhepunkte stehen unter anderem Alisa Shehter mit ihrer sinnlichen Darbietung wenige Meter unter der Zirkuskuppel. Für Humor sorgt unter anderem „Professor Wacko“ mit seiner Slapstick-Nummer auf dem Trampolin.

Zu den Clowns gehören in diesem Jahr Matute und Canutito Jr., sowie der bekannte Weißclown Gensi, der seit 19 Jahren zum Ensemble gehört: „Gensi gehört nicht nur zur Familie, sondern ist wie das Maskottchen des Circus“, betont Paul. Das Duo Cardio zeigt einen waghalsigen Balance-Act und die Adem Crew überzeugt mit energiegeladenen Breakdance-Choreografien.

Ebenfalls auf dem Neumarkt in Köln dabei: Bernhard Pauls jüngste Tochter Lili. Die „Let's-Dance“-Gewinnerin präsentiert dem Publikum, wie extrem sie ihren Körper verbiegen kann: „Ich freue mich sehr, nach acht Jahren auf dem Neumarkt wieder dabei zu sein und gleichzeitig sechs Wochen am Stück zu Hause bei meiner Familie sein zu können. Hinzu kommt, dass ich mich total auf das Kölner Publikum freue. Die Kölnerinnen und Kölner haben eine Herzlichkeit und Lebensfreude, die man so nicht oft findet“, schwärmt Lili Paul-Roncalli. Begleitet werden sie vom Roncalli Royal Orchestra, seit 47 Jahren unter der Leitung von Georg Pommer.

Auf die Frage, was Roncalli so erfolgreich macht, antwortet Bernhard Paul ohne lange nachzudenken: „Alles, was man mit Liebe macht, wird auch geliebt. Nur wer für seinen Traum brennt, kann entzünden.“