CSD-ParadeWiderlicher Vorfall schockt Köln – 13 Personen beteiligt, alle wohl rechtsradikal

Drei Teilnehmerinnen machen Selfies beim CSD in Köln.

Drei Teilnehmerinnen machen am Sonntag (21. Juli 2024) Selfies beim CSD in Köln. Die Regenbogen-Fahne ist typisch, wenn es um die Rechte queerer Menschen geht.

Die Pride-Parade in Köln verlief aus Polizei-Sicht störungsfrei. Doch am Rande sorgte eine Hass-Attacke für Entsetzen. Jetzt gibt es nähere Informationen zu den Tatverdächtigen.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Sie haben CSD-Fahnen heruntergerissen und Hass-Parolen gerufen: Während am Sonntag (21. Juli 2024) rund 1,2 Millionen Menschen bunt und friedlich die CSD-Parade feierten, schockte eine Gruppe mit ihrem widerlichen Verhalten.

Dabei handelte es sich um insgesamt zwölf Männer im Alter zwischen 18 und 30 Jahren sowie eine junge Frau (25), wie EXPRESS.de am Montag (22. Juli) erfuhr. Alle mutmaßlich rechtsradikal. Die Polizei hatte zunächst von 13 Männern gesprochen.

Homophober Vorfall: ColognePride-Sprecher mit klarer Ansage

Am Sonntag gegen 15.30 Uhr hatten mehrere Zeugen und Zeuginnen gemeldet, dass auf der nahen Ehrenstraße mehrere Personen sich lautstark rechtsradikal und homophob äußern und Regenbogenfahnen abreißen würden. Daraufhin stellten Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei die Gruppe am Berlich.

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Gegen die Tatverdächtigen, die in schwarzer Kleidung, teilweise mit Glatze und nackten Oberkörpern herumgelaufen sein sollen, wurden Strafanzeigen wegen Volksverhetzung und Diebstahls (mindestens eine Fahne soll auch geklaut worden sein) gestellt sowie Platzverweise erteilt. Gegen 18.15 Uhr war der Einsatz beendet.

„Wenn während einer solch großartigen und friedlichen Veranstaltung es Menschen gibt, die aus Hass – aus welchen Gründen auch immer – Regenbogenfahnen abreißen, dann sieht man nochmals, wie wichtig es ist, den ColognePride auch in Zukunft zu veranstalten“, sagte Hugo Winkels, Pressesprecher des Veranstalters ColognePride e. V., am Montag (22. Juli) gegenüber EXPERSS.de.

Bereits im Vorfeld hatte es mehrere Drohungen gegen den CSD gegeben. So kursierte am Samstag ein radikal-islamistisches Drohvideo auf X (ehemals Twitter), in dem ein Angriff auf die Veranstaltung der queeren Community angekündigt wurde.

„Auch am Sonntag war der Staatsschutz mit weiteren Drohungen befasst“, erklärte eine Polizeisprecherin. Nach eingehender Prüfung hätten sich keine Hinweise auf eine Ernsthaftigkeit ergeben, sodass in Abstimmung mit dem Veranstalter die Parade wie geplant stattfinden konnte.

Auch andere Sicherheitsbehörden, wie Landes- und Bundeskriminalamt, waren eingeschaltet. Die Polizeisprecherin: „Die Ermittlungen zu den Drohungen dauern an.“

Die Kölner Polizei war während des CDS-Wochenendes mit starken Kräften im Einsatz, zeigte bereits mit Beginn des Straßenfestes am Freitag (19. Juli) erhöhte Präsenz.