Köln – Die Sommersonne ist schön – wenn man entspannt am Badesee liegt. Die Hitze wird unerträglich – wenn man in der vollen Bahn sitzt.
Wer trotz aktueller Hochsommer-Phase KVB fährt, kennt das Problem: In den Bahnen ist es warm, die vielen Mitfahrer schwitzen und lange Fahrten werden zur Qual. Und in vielen Bahnen kann man nicht einmal selbst die Fenster öffnen – sie lassen sich nur mit einem Vierkantschlüssel entriegeln.
So öffnen sich die Fenster
Was steckt dahinter? EXPRESS.DE hat bei der KVB nachgefragt: „Etwa zwei Drittel der Bahnen haben Klappscheiben“, erklärt Sprecher Stephan Anemüller. „In der modernen Serie können sie aber nur vom Fahrer geöffnet werden.“ In Bahnen mit dieser Verriegelung (siehe Foto) soll der Fahrer an heißen Tagen zu Beginn der Schicht alle Fenster öffnen. Doch es kann vorkommen, dass er das vergisst – oder es morgens noch nicht so heiß ist. Viele Bahnfahrer ärgern sich über geschlossene Fenster – können sie etwas tun?
„Kunden können dann natürlich den Fahrer bitten, die Fenster zu öffnen“, sagt Anemüller. Doch wenn die Bahn gerade mitten am Neumarkt steht, geht das nicht. Die Fahrgäste müssen sich bis einer wenig befahrenen Strecke oder der Endhaltestelle gedulden – aber dann gibt's Erleichterung.
Trinkverbot gilt nicht für Wasser!
Warum haben die KVB-Bahnen eigentlich keine Klimaanlagen? „Ein Drittel unserer Fahrzeuge ist mit Temperiergeräten ausgestattet“, erklärt Anemüller. Sie sollen die Temperaturen auf einem angenehmen Niveau halten, hier lassen sich die Fenster nicht öffnen. Normale Klimaanlagen gibt es nicht, da die Türen spätestens nach 400 Metern an einer Haltestelle aufgehen, frische Luft nach innen strömt.
Wenn draußen 35 Grad herrschen, hilft aber auch das nicht. Und Anemüller sagt: „Natürlich kann jedes technische Gerät trotz Wartung mal ausfallen.“ Ist das der Fall, wird die KVB-Bahn schnellstmöglich repariert.
Wer in einem Fahrzeug mit ausgefallenem Temperiergerät sitzt und zu sehr unter der Hitze leidet, der sollte besser aussteigen: Draußen frische Luft schnappen, die nächste Bahn nehmen – und darauf hoffen, dass die Luft dort angenehmer ist.
Und Stephan Anemüller stellt klar: „Das Ess- und Trinkverbot der KVB gilt natürlich nicht für Wasser. Trinken ist bei dieser Hitze wichtig – auch in der Bahn.“ So wird die heiße Bahnfahrt zwar nicht zum Vergnügen – aber sie lässt sich zumindest überstehen.