Ablehnung gegen Friedrich MerzSpott-Plakat in Köln aufgetaucht – „beide Stimmen für Reiche“

Das falsche Merz-Plakat an der Venloer Straße in Köln.

Das falsche Merz-Plakat an der Venloer Straße in Köln.

Kurz vor der Wahl am Sonntag (23. Februar) gibt es Spott-Plakate in Köln. Nicht zum ersten Mal.

von Ayhan Demirci  (ade)

Und immer wieder grüßt die Stadt-Guerilla. Zum wiederholten Male haben unbekannte Täterinnen und/oder Täter Werbetafeln in Köln gekapert und die vorhandenen Reklamen mit Spott-Plakaten verhangen oder sie ersetzt.

An der stark frequentierten Venloer Straße im Bereich des Bahnhofs Ehrenfeld und des Ehrenfeldgürtels waren am Donnerstag (20. Februar 2025) vier sogenannte „City Lights“ betroffen.

Fake-Plakate in Köln: Merz ist nicht das erste Opfer

An zwei Werbeträgern zu sehen: ein Friedrich Merz mit nacktem Oberkörper, der sich scheinbar mit einem Schwamm die Achseln wäscht. Dazu der Spruch: „Reichtum unter den Armen verteilen“.

Beim genaueren Hinsehen ist der vermeintliche Schwamm als ein Barren Gold zu erkennen und ein weiterer, natürlich ebenso satirischer, den CDU-Kanzlerkandidaten und seine Partei verhohnepiepelnder Wahlaufruf: „Beide Stimmen für Reiche und die gehobene Mittelschicht.“

Im Kleingedruckten geißeln die Verfasser schließlich die Steuerpolitik der CDU, die angeblich das „Einkommen und Vermögen der Reichen und Superreichen mehren“ soll. Als Urheber der Aktion gibt sich die mutmaßliche Gruppierung als „nervt jeden“ und „kleistermeister_innen“ zu erkennen.

100 Meter weiter wurde das gleiche Spiel mit FDP-Chef Christian Lindner getrieben, dem die Plakatfälscher den Spruch „Kein Geld für ÖPNV? Sollen sie doch Porsche fahren“ untergejubelt haben. Lindner ist bekennender Porschefahrer.

Fake-Plakat mit Hass-Botschaften gegen Thomas Gottschalk in Köln zu sehen.

Dieses Hass-Plakat gegen Thomas Gottschalk war Ende 2024 an der Haltestelle Zoo/Flora in Köln zu sehen.

Zuletzt waren im Oktober 2024 spöttische Plakate zu Thomas Gottschalk aufgetaucht, in den Jahren davor nahmen die Guerilla-Aktionen unter anderem Ex-Kanzler Gerhard Schröder und Ex-Bayern-Boss Uli Hoeneß ins Visier.

Ein Sprecher der Wall GmbH in Berlin erklärte auf Anfrage: „Bei der großen Anzahl von Werbeflächen, die wir bewirtschaften, lässt sich Missbrauch nicht mit allerletzter Sicherheit ausschließen.“ Die Plakatierungen sollen schnellstmöglich entfernt worden.

Das Problem für die Anbieter der Werbeflächen: Die Vitrinen, in denen die Plakate hängen, sind mit einfachstem Werkzeug zu öffnen. Sie müssen noch nicht einmal aufgebrochen werden. Das sogenannte „Adbusting“ ist strafbar, wird in den meisten Fällen als Sachbeschädigung gewertet. Hinzu kann Diebstahl kommen, wenn das eigentlich aufgehängte Plakat mitgenommen wird.