Kranker Fuchs in KölnAuch andere haben ihn gesehen – „über sechs Spuren gewetzt“

Dieser Fuchs ist in Köln-Ehrenfeld unterwegs.

Dieser Fuchs ist in Köln-Ehrenfeld unterwegs. EXPRESS.de-Leser Lukas Menzner macht sich Sorgen.

Ein Kölner Fuchs in Ehrenfeld scheint schwer krank zu sein. Ein Anwohner hat die Stadt um Hilfe gebeten. Inzwischen wurde das Tier auch von anderen gesichtet. 

von Matthias Trzeciak  (mt)

Füchse in Köln sind keine Seltenheit, aber um dieses Exemplar macht sich EXPRESS.de-Leser Lukas Menzner große Sorgen.

Das Tier habe er bereits mehrfach im Bereich Gleisdreieck in Köln-Ehrenfeld gesichtet, erzählt Menzner gegenüber EXPRESS.de. Der Fuchs mache keinen guten Eindruck. „Er ist krank und bereits stark abgemagert und ist eine ernsthafte Gefahr für andere Tiere.“

Mike G. hat den Fuchs in der Kölner Innenstadt gesehen

Auch Mike G. hat den Fuchs gesehen. Schon mehrfach. „Vorgestern am Kaufhof entlang gelaufen, sehr in Eile, gegen 22 Uhr“, schreibt er am Mittwochnachmittag (23. April 2025) auf der EXPRESS-Facebookseite. Gestern habe er ihn dann auf der Weyerstraße in der Kölner Innenstadt gesichtet. „Auch gegen Abend, quer über sechs Spuren gewetzt ... Der Arme!“, so Mike G. 

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Ob es tatsächlich derselbe ist, ist allerdings unklar. In Köln leben mehrere hundert Füchse. November 2024 hatte EXPRESS.de-Leserreporterin Anjane Stöckel einen streunenden Fuchs in der Südstadt gesehen.

Dem Fuchs, um den sich Lukas Menzner sorgt, geht es offensichtlich nicht gut. „Die einzige Nahrungsquelle für den Fuchs sind die Mülleimer im Lohsepark“, so Menzner. Seine Vermutung: „Das Tier leidet an Räude und wird vermutlich nur noch zwei bis drei Wochen leben.“

Das Problem: In dieser Zeit könne der Fuchs zahlreiche andere Tiere in seinem Revier anstecken.


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„Ich habe das Gefühl, dass erst etwas passieren muss, bevor vonseiten der Stadt gehandelt wird. Muss sich erst ein Mensch oder ein Hund infizieren, bevor Maßnahmen ergriffen werden?“, fragt Menzner. „Ich verstehe nicht, warum hier nicht medikamentös eingegriffen wird, um das Tier zu retten – eine einfache Maßnahme, die vom Ordnungsamt durchgeführt werden könnte.“

Menzner fragte in diesem Zusammenhang auch bei der Stadt Köln nach.  „In Köln gibt es im Innenstadtbereich eine Überpopulation von Füchsen. Hier dürfen Füchse nicht bejagt werden und das Nahrungsangebot ist relativ gut. Dass in solchen Situationen verstärkt Krankheiten auftreten, ist normal. Ein Eingriff in diese natürlichen Prozesse (Behandlung erkrankter Füchse) ist nicht sinnvoll, da so die Überpopulation nur verstärkt würde“, erklärt ein Mitarbeiter des Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen.

Weiter heißt es: „Lediglich in Fällen schwerstkranker Füchse, die nicht mehr mobil sind, kann der Fuchs mit Amtshilfe der Polizei erlöst werden, um einen qualvollen Sterbeprozess zu verkürzen.“

Räude kann auf den Menschen übertragen werden

Die Räude wird durch verschiedene Milbenarten hervorgerufen. Auch Menschen können gelegentlich infiziert werden. Meist dehnt sich die Krankheit aber nicht aus und heilt spontan ab.

Trotzdem wird beim Umgang mit tot aufgefundenen Wildtieren zur Vorsicht geraten. Tote Tiere sollten, wenn überhaupt, nur mit Handschuhen angefasst werden.