„Wollen keine Inzucht“Erstmals seit über 50 Jahren: Kölner Zoo stellt drei besondere Neuzugänge vor

Pünktlich zur Ferienzeit gibt es drei neue Highlights im Kölner Zoo – allerdings ist schon klar, dass es zumindest für ein Tier kein jahrelanges Vergnügen wird.

von Daniel Thiel  (dth)

Der erste große Auftritt für „Pablo“, „Chica“ und „Bonita“: Zuerst einmal übten sich die drei Weißrüssel-Nasenbären am Donnerstagvormittag (8. August 2024) noch in Zurückhaltung, trauten sich noch nicht in die pralle Sonne.

Dann fanden die drei aber schnell Gefallen an der großen Aufmerksamkeit, die nur auf ihnen lag. Mitten in der Schulferien-Zeit war das Familien-Aufkommen im Kölner Zoo bei bestem Wetter groß, wegen der drei Nasenbären waren aber auch zahlreiche Medienvertreterinnen und Medienvertreter gekommen.

Kölner Zoo begrüßt Zuwachs – Tierart gab es seit über 50 Jahren nicht

Zwar sind „Pablo“, „Chica“ und „Bonita“ schon seit sechs Wochen in Köln und seit drei Wochen auch bereits in ihrem Gehege, nun wurden sie aber offiziell vorgestellt – und sorgten für den einen oder anderen „Oh, wie süß“-Moment bei den Gästen.

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Die Nasenbären sind 14 Monate alt, wurden in den vergangenen Wochen aus dem Zoo in Kronberg bei Frankfurt nach Köln übersiedelt. Bisher verbrachte das Trio sein ganzes Leben Seite an Seite – nun begrüßt der Kölner Zoo das Männchen und die beiden Weibchen.

Mit etwas mehr als einem Jahr sind sie noch nicht geschlechtsreif und können sich erst einmal an die neue Umgebung gewöhnen. Allerdings: In einer Medienrunde verriet Kurator Dr. Alexander Sliwa, wie es langfristig für die Geschwister weitergeht.

Die Absicht sei es, dass der Kölner Zoo eine Nasenbär-Züchtung bekomme – bei Geschwistern natürlich schwer. „Wir wollen natürlich keine Inzucht“, versicherte der Kurator.

Deswegen gehe es mit Blick auf die bevorstehende Geschlechtsreife der Tiere (mit etwa zwei Jahren) darum, dass die Männchen ausgetauscht werden, sodass es zu einer natürlichen Fortpflanzung kommen kann.

Die Weißrüssel-Nasenbären wiegen zwischen drei und fünf Kilogramm und erreichen eine Gesamtlänge von 80 bis 130 Zentimetern – markant ist dabei der lange Schwanz, egal ob Männchen oder Weibchen.

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Letztmals wurde in den Archiven des Zoos, der 1860 gegründet wurde, 1966 dokumentiert, dass Weißrüssel-Nasenbären ihren Lebensmittelpunkt in Köln fanden.

Nun gibt es den ersten Zuwachs dieser Art seit über 50 Jahren. Pünktlich zur Hochzeit in den Schulferien hat der Kölner Zoo also drei neue Highlights – „Pablo“ und seine Schwestern „Chica“ und „Bonita“.