Der Partyhotspot am Bahnhof Ehrenfeld – hier tobt das Nachtleben. Doch zwischen den beliebten Clubs „Bumann&Sohn“ und „Artheater“ sorgt ein verwaistes Gebäude für Diskussionen.

Es geht um die alte Post-Filiale am Ehrenfeldgürtel. Dort sieht es übel aus. Graffitis, Aufkleber, Plakate – die Scheiben und Türen sind kaum noch zu erkennen (siehe Fotogalerie oben). Post-Logo, Briefkasten und Briefmarkenautomat sind noch Überbleibsel aus alten Zeiten. Funktionstüchtig ist hier nichts mehr.

Alte Post in Köln-Ehrenfeld soll abgerissen werden

Im Inneren des Gebäudes ist ebenfalls von der Post-Filiale nichts mehr zu erkennen. Alle Möbel sind ausgeräumt, die Schalter sind weg, die meisten Postfächer sind geöffnet und leer.

Eine Post-Filiale wird es hier in Zukunft nicht mehr geben. Das Gebäude soll abgerissen werden, ein Neubau ist geplant.

Das Grundstück ist seit 2021 im Besitz der Schweizer Savvy-Group, die zum Schweizer Investment-Manager „Empira Invest“ gehört. Ursprünglich sollten hier teure Mikro-Appartements entstehen – 18 Quadratmeter für 1000 Euro. Ähnliche Projekte gibt es in Düsseldorf-Oberbilk oder Berlin-Friedrichshain.

Mikro-Appartements für 1000 Euro – Pläne wohl vom Tisch

Doch diese Pläne scheinen nun erstmal auf Eis zu liegen.

„Empira Invest“ teilt dazu lediglich mit, dass dort 280 Wohneinheiten entstehen sollen. „Freuen Sie sich auf eine Mischung aus hochwertigen möblierten Wohnungen, Büro- und Gewerbeflächen, einschließlich eines praktischen Supermarkts“, heißt es auf der Webseite des Unternehmens.

Der extrem teurer Luxus-Wohnraum rief auch die Politik auf den Plan. Der Stadtentwicklungsausschuss hat nun beschlossen, dass im neuen Gebäudekomplex ein Hotel entstehen soll, berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“. Also keine teuren Ein-Zimmer-Appartments.

Zuletzt hatte ein Ehrenfelder Restaurant mit einem emotionalen Appell an die Gäste auf sich aufmerksam gemacht.

Ehrenfelder Clubs haben Angst vor Lärmklagen

Die benachbarten Clubs hatten im Vorfeld bereits Bedenken geäußert. Sie fürchteten Lärmklagen der neuen Mieter oder Mieterinnen. Ob das jetzt mit dem Hotel-Plan vom Tisch ist, wird sich zeigen.

Im Erdgeschoss des Neubaus soll ein Lebensmittelmarkt auf 1300 Quadratmetern einziehen, zudem ein Drogeriemarkt. Des Weiteren seien kleiner Läden wie eine Bäckerei oder ein Weinladen geplant. Neben dem Hotel-Betrieb in den oberen Etagen sollen Büros einziehen.

Laut „Empira Invest“ soll das neue Gebäude 2026 fertiggestellt werden. Die Grundstückfläche beträgt 6586 Quadratmeter. Ob der Termin tatsächlich eingehalten werden kann, ist unklar. Aktuell haben die Abrissarbeiten noch nicht begonnen.