Besetztes Waldgebiet in KölnPolizei räumt Protestcamp: „Erhebliche Gefahr für Leib und Leben“

Polizeifahrzeuge fahren das Gremberger Wäldchen.

Polizeifahrzeuge fahren am 3. Juli 2024 in das Gremberger Wäldchen.

Im Gremberger Wäldchen hat es am Mittwoch einen Polizeieinsatz gegeben.

von Matthias Trzeciak (mt)

Die A4 in Köln soll ausgebaut werden. Dafür soll das Gremberger Wäldchen teilweise gerodet werden. Seit Wochen wird dagegen demonstriert.

Unter anderem beteiligt sich die Initiative „Gremberger Wäldchen bleibt“ an dem Protest. Am Mittwoch (3. Juli 2024) ging die Polizei gegen die Aktivisten und Aktivistinnen vor. Unter anderem wurde das errichtete Protestcamp geräumt. Die Polizei war mit mehreren Fahrzeugen und Einsatzkräften vor Ort.

Grund für den Polizeieinsatz im Gremberger Wäldchen

Von 18 Personen stellten die Einsatzkräfte die Personalien fest und sprachen Platzverweise aus. Außerdem wurden Zelte und Möbel sowie die Baumaterialien der Baumhäuser von der AWB abtransportiert. Einige Baumhäuser wurden auch am späten Nachmittag noch abgebaut.

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Grundlage des Einsatzes sei das Landesforstgesetz, sagte ein Polizeisprecher gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Weil es sich um Naturwald mit viel Totholz handele, herrsche in diesem Waldstück eine „erhebliche Gefahr für Leib und Leben“.

Das Gremberger Wäldchen, zwischen Gremberg, Vingst und Poll gelegen, soll in Teilen für einen achtspurigen Ausbau der Autobahn A4 gerodet werden.

Auch die Rodenkirchener Brücke soll abgerissen und breiter neu gebaut werden, wofür laut der Initiative auch Wohngebiete und Kleingarten-Anlagen weichen müssten. 

Die Einsatzkräfte leiteten unter anderem Ermittlungen wegen Ordnungswidrigkeiten nach dem Landesforstgesetz ein. Die Einleitung von Strafverfahren wird derzeit noch geprüft.